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Ich bewege mich zwischen den Leuten hindurch, im Hinblick auf die mir für den Abend aufgebürdete Pflichtarbeit alles scharf beobachtend, um zu entdecken, dass der Tisch nicht gedeckt wird. Ich frage mich, was die Leute in ihrer Geschäftigkeit alles tun. Irgendwie wirkt das ganze Geschehen unwirklich. Viel Beschäftigung um nichts. Ich darf keine Nachsicht mit meinem selbstgefälligen Ausrutscher haben und notiere diesen darum.

Um mir in dem ganzen Geschehen etwas Bedeutung zu geben, könnte ich von irgendwoher einen Notizblock hervor zaubern, zugleich mit dem dazu gehörenden Stift, und damit beginnen, fein säuberlich aufzuschreiben, was ich hier alles höre, aufnehme und wahrnehme. Wie man hört, führt Kabars Begleiterin Jette einen Stiftladen. Sie wird mir sicher einen ihrer Schreiber zustecken, wenn ich den meinen im Gemenge meiner Tasche nicht finde.

 

Aufforderung zum Setzen

 

Besonders bei denen Draussen, hinter dem Schaufenster, würde ein solcher Auftritt meiner Person, schreibblockbewehrt, Hochachtung auslösen und gleichzeitig dem Anlass auch mehr Gewicht und Bedeutung verleihen: Eine Berichterstatterin ist vor Ort! Bei dem Anlass muss es sich um eine bedeutende Angelegenheit handeln. Hut ab und Kopf hoch, vielleicht lässt sich etwas von dem erspähen, was hier abgeht.

Einen Notizblock habe ich nicht zur Hand und ebenso wenig einen Stift, auch nicht aus dem Hause Jette, mit welchem ich meine Beobachtungen wenigsten auf meine Haut, diese als Pergament missbrauchend, kritzeln könnte.

Hoffentlich folgen bald ein paar gerade Sätze, die es aufzuschreiben lohnt. Sonst erwacht in mir wirklich vollends der Eindruck sich auflösender Ordnung.

Ich merke: Ich verliere mich in Selbstbetrachtung. Das wird damit zu tun haben, dass ich die Übersicht über alles, was um mich herum geschieht, verloren habe – und zwar gänzlich.

Einmal mehr muss ich eine genaue Analyse meiner Selbst vornehmen. Diese wird mir erlauben, wieder Oberhand über das zu gewinnen, was mir abhanden gerät: nämlich die Sicht über alle Dinge, die an diesem Abend geschehen und die ich zu beschreiben habe. Meine erste sachliche Feststellung: Nach wie vor äusserst viel Betrieb.

Die zweite: Auf dem Tisch tut sich nichts, das nach einer Marone aussieht. Er liegt brach, kein Glas, kein Gedeck.

 

Fortsetzung

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