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Drittens: Wir alle stehen noch immer herum, mehr oder weniger damit beschäftigt, dem Anderen nicht im Wege zu stehen, wenn dieser seinen Beitrag zur neuen Anordnung des Lokals, in dem sich kaum etwas ändert, leisten will.

Wladimir und Kaspar verstricken sich in eine Diskussion. Soweit ich es aus meiner Warte wahrnehme, lassen sie über den Schmuck aus, der an zahlreichen Stellen des Lokals angebracht ist. Ich muss meine Position leicht verändern, will ich alles aufnehmen, was die beiden sagen.

Ich gehe um meine beste Freundin herum, die von irgendwo her wieder aufgetaucht ist, die Lippen frisch eingefärbt, und befinde mich schon einen deutlichen Schritt näher bei den beiden Herren.

Vermutlich ist der Schmuck dafür gedacht, dass er baldmöglichst entfernt wird, so wie das mit der Tischgarnitur bereits geschehen ist, um später wieder an seiner Stelle erneuert aufgestellt und aufgehängt zu werden.

Aber doch nicht so? Seinen Schmuck verwendet man, erstens, nicht zwei Mal. Wenn man das tut, dann zeugt dies von einem Mangel an Phantasie. Zweitens eignet sich der Tischschmuck nicht als Wandschmuck. Er darf darum nicht als Wanderschmuck eingesetzt werden, wenn er auf dem Tisch ausgedient hat. Drittens weist ein Schmuck, der schon benützt worden ist, nach dieser ersten Benützung Beschädigungen auf. Es geht wirklich nicht an, lädierte Ware auf den Tisch zu stellen. Man könnte sie direkt an die Wand werfen.

Die Klassifizierung erstens, zweitens, drittens habe ich in das Gespräch eingefügt. Sie inszeniert eine gewissenhafte, der Logik folgende Ordnung und beugt somit einem Mangel an Klarheit im Verständnis vom dem vor, was gesagt wird.

Ein erneuter, lauter Ruf Gründers bringt wie eine Fliegenklatsche die Fliege, nur dass wir im Unterschied zur Fliege den Schlag überleben, zum Stillstand.

Sogar die Leute draussen stehen stramm und ebenso erwartungsvoll. Selbst beim Dicken wabbelt nichts.

Manchmal entspricht es wirklich einer absoluten Notwendigkeit, dass ein Machtwort gesprochen wird und zwar nicht als Diktat eines Einzelherrschers, sondern, wie in diesem Lokal, von jemandem, der nicht seinen eigenen Willen als Ausdruck der persönlichen Wünsche und Würde durchsetzen, den Beweis seiner absoluten Alleinherrschaft erbringen will, aber von jemandem, der weiss, was abgehen wird. Wir, die wir keine Ahnung haben von dem, was auf uns zukommt, lenken uneingeschränkt unsere Aufmerksamkeit auf den Sprecher, der sich gemeldet hat.

Fortsetzung

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