sch-ach-zhl-Krimskram

zhl Krimskram

 

Als die beiden hoch verehrten Wesen wieder einmal nach ihrem Auftritt, bei dem sie gleichzeitig durch zwei verschiedene Türen vor das Publikum traten und wieder verschwanden, gemeinsam durch den Künstlerinnenausgang das Haus verliessen, geschah es, dass ihnen nicht Scharen von Liebhabern – oder wie es in Märchen jeweils heisst: Prinzen – als Verehrer gegenüber standen, sondern zwei Jünglinge, die unterschiedlich farbige Hosen trugen. Die beiden Frauen verharrten perplex. Sie sahen sich auf einmal mit ihrem eigenen Auftritt konfrontiert; sahen aus, als seien sie überraschend auf einen Spiegel gestossen, aus dem sie selber angetan als Männer heraustraten. Aus Darstellerinnen waren mit einem Mal Zuschauerinnen geworden. In ihre Wangen stieg eine wunderschöne Röte, so dass man sie einmal mehr nicht auseinander halten konnte. Ihnen war klar, dass die beiden Männer, auch wenn sie verschiedene Beinkleider trugen, nicht voneinander zu unterscheiden waren, auch nicht im Haarstyling.

Die beiden Damen standen dem eigenen Spiel gegenüber und fanden die Situation ungeheuer spannend. Man tauschte sich aus, blickte sich an und in die Augen und wusste gleichzeitig nicht, wen von den beiden man vor sich hatte. Es konnte immer der andere sein. Sogar in den Augen war Übereinstimmung. Man lud sich ein und liess sich einladen, folgte einander und ging miteinander, was natürlich bei vielen Leuten, welche die Paare trafen und den einen Teil kannten – und doch nicht kannten – erneut Verwirrung auslöste. Die Leute waren sich nämlich nie im Klaren darüber, wer von den Vieren mit wem ging und ob sich die Zwillingspaare untereinander vertauschten.

Auf diese Weise konnte die Ordnung der Paarbeziehung gar nicht spielen. Zu sehr glichen sich jeweils zwei. Zwei Frauen, zwei Männer, zwei Paare, ein Mann und eine Frau, eine Frau und ein Mann. Mit Bestimmtheit konnte keiner der Beobachter festhalten, wer mit wem ging. Ebenso hätte es jener wie dieser Mann sein können, der mit der einen Schwester auftauchte und die andere stehen liess.

Der Mann konnte ebenso mit jener wie mit dieser Schwester unterwegs sein. Der Unterschied war nicht auszumachen. Von der ersten Schwester gab es die zweite, die ihr aufs Haar glich. Niemand wusste aber, wer als die erste und wer als die zweite Schwester galt und welche von diesen welchen von den beiden sich aufs Ei gleichenden Männern ihren Liebhaber nannte.

Fortsetzung

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