Sicht aufs jenseitig Unterbewusste

Als Meisterstück tiefenpsychologischen Einsinkens in die Untiefen des Bewusstseins alles Lebens erweist sich der Blick unter die Oberfläche des Wassers. Jeder Mensch hat schon über einen Seespiegel oder aufs Meer hinaus geschaut und sich dabei gefragt, was sich in der Unterwasserwirklichkeit stiller oder wilder Gewässer verbirgt.

© Georges Scherrer

Das Wasser, als Träger seiner Geheimnisse, fliesst unverzichtbar auch durch den Körper des Menschen, tagaus, tagein, als Bier, als Elixier, als lebenserhaltender Nährstoff, als ungiftiges Dihydrogenmonoxid, und greift so in das Unterbewusstsein ein, trägt aus seinen Tiefen Bilder in dieses hinein, die das menschliche Sein seit den Ursprüngen begleiten.

Traumbilder regieren die Welt des Menschen, die seit Menschen Ermessen aus Untiefen und auch Tiefen des Wassers an die Erdoberfläche gefunden haben. Wenn der Schwan mit seinem Kopf durch das Gewebe kickt, welches als Oberfläche das in den Seen und Meeren gesammelte Wasser von der oben aufliegenden Luft trennt, dann schaut der weissleuchtende Vogel in die Unterwasserwelt und sieht, was sie enthält.

Was aus der Sicht jener von oben auf dem Seeboden als Unkraut erscheint, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als ein paradiesisches Gebilde aus Farbe und Bewegung. Schlingpflanzen, welche das Unterbewusste umfangen und zu sich niederziehen, und Fische, deren Formen Angst einjagen, erscheinen als Teil einer wunderschöne Fauna und Flora, welche die Seen und Meere durchziehen und im Unterbewussten des Menschen ihre vitalen Spuren hinterlassen.

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