zzzi Denkfreiheit
Die Begehrlichkeit ist eine Freude. Eine solche will Frau nicht einfach so fahren lassen. Wir befinden uns hier je länger je mehr in einem geistigen Freudenhaus. Warum sollen wir uns also den neuen Freuden versperren!
Wollen wir nicht um unser Dessert kommen, müssen wir die Begehrlichkeiten zurück stutzen. Sie versperren uns die Sicht auf das, was vor uns liegt.
Ja, gleich einem drallen Strauch, der zu üppig wächst und auseinander geht und seine Äste nach allen Seiten in unser Sichtfeld reckt.
Wo wollen wir die Schere ansetzen?
Das Silbenreduzieren bei der Begehrlichkeit wird es uns ermöglichen, die Begehung der Begehrung besser zu bewältigen und so in unseren Disputen über die vorliegende Aufgabenstellung endlich zu greifbaren Resultaten zu finden, die uns auch befriedigen
Diese deine Bekehrung soll ein Versuch bleiben. Sie zieht nur alles auch in die Länge, was an diesem Abend gesagt wird. Ich schlage darum kurz und knapp vor, dass wir dieser mannhaften Begehrlichkeit mit einer weiblichen Klarheit zu Lich und Keit und Ung einen Schlusspunkt setzen, indem wir der Begehrlichkeit kurz und bündig den lästigen und an dieser Stelle wirklich unnützen Schwanz abschneiden, so dass aus ihr ganz einfach ein schlichtes Begehren wird.
Das ist aber toll von dir, dass du uns lässt, was uns Männern so wunderbar steht und uns, als Vorsatz, als radikalenstreuende Spritze dient. Dem Begehren darfst du den Absatz kappen. Soll mich nicht stören. Uns nicht.
Deine Radikalenschleuder, welche im Verstand immer wieder für Aufruhr sorgt und triebestrunken den Überblick für die richtigen Dimensionen trübt, taste ich nicht an. Die Begehrlichkeit aber auf das Begehren zurück geführt, nimmt dem Begriff seine Schwere. Derart von seinem Ballast befreit, wird er leichter entfliegen und unsere Diskussionen nicht länger beschweren und blockieren, so dass sie zu keinem Ende kommen. Wir wollen nur das Tempo unseres Redens steigern, so dass wir an diesem Abend doch noch zu unserem Dessert kommen. Das entsprach unserem kurzfristig gesetzten Ziel. Wir sollten so schnell wie möglich und bequem zum Haupttraktandum der aktuellen Gespräche zurück kehren: dem Dessert und seiner Vermählung mit der Versöhnung.
Die müssen Sie, meine Damen und Herren, ganz einfach zurück stecken. Die Regel hat noch Bestand und wird es immer haben.
Was da! Der Entscheid ist längst gefallen. Teilen! Ich werfe meinen Gugelhopf ins Spiel.
Nein, bitte nicht noch ein Spiel. Wo kommen wir hin, wenn wir schon wieder um das Dessert feilschen müssen und dies voraussichtlich unter Zuspiel des Würfels.
Ein neues Spiel in Wasser, Wein und Furcht! Das geht nicht! Für ein solches bestehen keine Regeln. Das ist nicht vorgesehen.
Ach, was braucht es neue Regeln! Ein Spiel ist auch ohne Regeln ein Spiel und gefällig.
Ein Kinderspiel.