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Die Sechs scheint auf dem Würfel wie verschwunden, obwohl wir die sechs in zwei Reihen zu drei verlaufenden Augen auf der einen Würfeloberfläche immer wieder ausmachen. An ihnen wird es nicht liegen, dass sie nicht oben auf schwingen, sondern zur Seite zu liegen kommen oder dann in den Boden gucken. Vierzehn Mal ist ihnen bisher gelungen, ihren Blick direkt in den Himmel zu richten. Ein fünfzehntes Mal sollten sie dies auch im Bereich des Möglichen liegen.

Wir zählen die Würfe, die Nadja tut, nicht. Sie gibt im Würfeln, was sie nur kann und schwingt mit eleganter Hand, entnervt doch auch zum Teil, das Wurfobjekt über die Tischplatte, um danach schnell wieder nach ihm zu fassen. Auch der folgende Wurf zielt nach der Sechs, die jedoch immer wieder den ihr untergeordneten Zahlen den Vortritt lässt. Das gesteckte Ziel wird einfach nicht erreicht.

Der Klang des mies aufschlagenden Glückverhinderungskörpers auf dem Tisch wirkt in der Zwischenzeit auf uns ganz familiär. Der Würfeltakt wird ein Teil von uns. Wir übernehmen mit den Händen den Takt und schlagen den Rhythmus des Würfels an. Er aber bleibt taktlos, indem er uns mit der Sechs nicht entgegen kommt und uns weiter den Takt schlagen heisst.

Der Ton dringt bis nach draussen. Dort übernehmen sie taktvoll unseren Takt. Der Würfel hat uns alle ergriffen. Nadja bemüht sich den Takt zu halten und die Einser, Fünfer, Vierer und Dreier im Einklang mit der Zwei schön regelmässig auf den Tisch zu setzen. Nur die Sechs schert aus.

Wir brechen mit einer Veränderung in unserem Schlagen den uns vorgegebenen Takt und verbinden damit die Hoffnung, der abgeänderte Takt befördere die von uns so heiss ersehnte Zahl – die Vierundsechzig ist weit weg, an ihre Stelle getreten ist die Sechs – auf die oben liegende Fläche des Würfels. Wissenschaft und Würfel weichen mit jedem Wurf ein weiteres Stück zurück. Welms und Kabars Streitigkeiten geben nicht mehr den Takt an. Als ein für den Abend überlebtes, uneiniges Paar weichen sie in den Hintergrund weg. Die Ordnung wechselt an diesem Abend einmal mehr ihre Laufrichtung und wir laufen ihr brav nach. Der vorgegebene neue Kurs behagt uns. Am Ende des Laufs harrt das breitbunte Karussell der tollen Süssspeisen unserer Ankunft.

Drei leuchtende Augenpaare sollen uns entgegen strahlen und sagen: Das Dessertstück ist für dich, Nadja, greif zu, warte nicht länger und versorge mich schnell in deinem Mund, damit ich dem Dessert der Anderen nicht weiter im Wege stehe.

Fortsetzung

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