zys welcher
Meide den Reim eben. Ich setze ihn! Ich bin der Schreiber. Du hast ihnen mit der Asche deiner vielen verschwundenen Zigaretten den Weg zum ewigen Leben geebnet.
Ein Reim ist unrein. Ich siege. Unsinnsworte sende ich denen. An denen sollen sie vergehen. Nichts von alledem, was ich sage, hat noch Sinn.
Deinen Sieg nehme ich dir. Deine Zigaretten brennen nicht mehr. Der Rauch ist bei mir. Ich bin nun sein Herr. Du leistest ihnen Vorschub mit dem, was du sagst, auf dem Weg, den du ihnen schneiden willst. Halte dich tot. Keinen Rauch mehr. Dein Schweigen wird ihre Sache beenden, nicht deine Asche. Der Aschenbecher wird rezykliert. Die Asche zu einer neuen Zigarette gemischt. Rauchen wirst trotzdem nicht. Deine Lunge ist dahin. Du bist dahin.
So weit wird es nicht kommen. Das letzte Dessert hat sie erreicht. Es braucht keine Asche mehr. Das Süsse ist das Gift. Diesem werden sie nicht entgehen. Ich werde, klug ich wie ich bin, trotz meiner Knochen, die mich hier ohne Fleisch zurück halten, ihnen mit der letzten Zigarette, dieser allerletzten, die mir bleibt, den Weg leuchten. Ihr Schlussdessert klug ausleuchten, damit sie klar und deutlich sehen, was ihnen ihr Ende bereitet. Du wirst mir bei diesem süssen Schauspiel zusehen können. Als Einziger. Nur mit ihrem Glimmen. Sie sollen sich verfressen, verrennen und verenden. Mich liessen sie nicht leben. Mehr Leben sollen sie nicht haben. Ich lasse sie nicht leben. Ich lasse sie nicht leben. Ich verachte den Reim. Mein Leben hat ein Ende. Ihres auch. Ihr auch.
Keine besten Glückwünsche schickst du ihnen mit? Keinen letzten Gruss für deine besten Freunde? Ich habe sie dir gegeben. Zu Gespielen. Du liebst nun ihr Spiel nicht. Du willst sie mir wieder nehmen. Was dir gegeben, nimmst du dir wieder und wirfst es weg, Alte Freunde. Leute von gestern. Aussen. Draussen. Vor unserer Ordnung. Ausserhalb unserer Geschichte. Unseres Seins. Seins. Des unsrigen. Bald, auch ohne deinen Reim, einen Reim. Bald, werden sie eins mit uns sein.
Spürst auch du, Toter, wie ihre Dessertschmelze beginnt, der Dessertschmelz schmilzt. Wir harren aus und warten. Uns schmilzt nichts davon, weil wir nichts haben. Nichts! Das uns davon schmelzen kann. Sie werden werden wie wir. Die Zähne werden ihnen abfallen. Der Biss schwindet. In der Tunke ihrer zusammen geschmolzenen Desserts! Desserts! Dort werden ihre Zähne treiben. Schädellos. Los sind sie ihrer. Ersoffen im Süssen. Ach, wie ich diesen Augenblick herbei sehne! Ah, wie ich diesen Anblick herbei sehne! Hörtest du den Reim? Ah, wie gönne ich ihnen diesen Abspeis. Abserviert. Abgegangen. Speis und Leut. Reiner Tisch. Wo’s nichts mehr zu fressen gibt, da gehen die Würmer nicht mehr hin. Kennst du diese alte Weisheit der Würmer? Die Toten liegen, lügen nicht. Höre auf mich. Ich spreche zu dir. Die Wahrheit. Sie entgehen mir nicht.
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