sch-ach-zyf-beherzt

zyf entlarvend

 

Mein lieber Dicker, die Farbenpracht, sie spricht für sich, die du bei zwei der drei Desserts verwirklicht siehst und über die Verdoppelung ins Ordinär industrieller Massenproduktion kehrst. Die beiden farbenfrohen Abschlussspeisen unterscheiden sich jedoch in einem wesentlichen Punkt, so dass nicht die Rede davon sein kann, dass sie als Dutzendware gesetzt werden können. Das eine der Desserts lässt sich in seiner Zusammensetzung nicht variieren, sitzen doch all ihre kostbaren Ingredienzien im gleichen Topf, der lediglich von einer kleinen Phiole sekundiert wird. Bei der anderen Götterspeise gestaltet sich die Angelegenheit augenscheinlich anders. Wer Augen hat zu sehen, der sieht, dass die verschiedenen Zutaten dezentral über verschiedene Schälchen verteilt sind und darum nach Belieben zusammen gefügt werden können. Die, oder vielmehr jene Person, welcher der Würfel dieses Dessert zu spielt, setzt die Teile nach ihrem Mass zusammen. Das ermesse, mein lieber Welm, mit deiner Kritik.

Aufgrund der drei Stück Dessert, die verbleiben, werden wir zu Kindern, die beim Schachspiel alle Regeln über den Haufen werfen. Genau so ergeht es mir, der ich noch keinen kulinarischen Herzversüsser vor mir stehen habe und somit wohl damit rechnen muss, dass nicht die Farbenpracht, sondern das dicke Ende, die singelnde Marone den Weg zu mir nimmt. Wo ist die Ordnung, die wir hochsingen? Das frage ich. Nirgends! Sehe ich diese ganz einsame, allein stehende Marone, die mit schwacher Begleitung kummervoll auf ihren Einsatz wartet, dann ergreift mich die Angst, dass mir die mir widerwärtige Ordnung, die den Würfel nach dem Prinzip des unvorhersehbaren Zufalls auf den Tisch fallen lässt, genau dieses wunderliche Einzelstück zuwürfeln wird, nämlich als jenem, der als Letzter noch mit dem Würfel sein Glück sucht. Was sich sonst noch über der Platte als Dessert abhebt, findet eher mein Wohlgefallen, als dieses letzte, biedere Stück. Ich verspüre eigentlich in mir eine wilde Lust, einfach nach jenem Dessert zu greifen, von dem ich denke, dass es am Besten zu mir passt und somit mir zukommt.

Nur nicht vorgegriffen! Dieser an Kaspar gewandte Protest stammt von Nadja. Wir sind noch drei im Rennen. Diese Runde hat mir schon wieder kein Glück gebracht. Nadja reicht den Würfel weiter.

Fortsetzung

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