sch-ach-zye-Lewijew

 

Xx zye Lewijew

 

Oh! Ich zucke auf. Nicht nur meine Niederschrift der Dinge, die an diesem Abend geschehen und gesagt werden, soll dem Anlass eine bleibende Erinnerung verschaffen. Nun muss auch noch eine Kugelschreiberkollektion her, die sich an der Marone, Wegbegleiterin durch unser Fest, orientiert. Beide Erinnerungsstützen teilen eine Gemeinsamkeit: Sie haben mit Schrift zu tun. Das Schreiben verfügt offenbar über ein grösseres Potential für Erinnerung als die heute so hoch geschätzte Elektronik und Digitalisierung, gepriesene Vereinfacherin der Arbeit. Nichts ersetzt aber einen Kugelschreiber, der gut in der Hand liegt. Die schlagkräftigsten Konkurrenten erwachsen ihnen aus den Reihen der Füllfederhalter. Doch diese sind eitel. Sie dünken sich etwas Besseres als die minenbewehrten Stifte, die landauf, landab als willkommene Handlanger für das Aufschreiben von kurzen Notizen durchaus taugen und zufrieden stellend ihren Einsatz leisten. Füllfederhalter halten sich für edel. Ihnen zu unterstellen, die Haltung schränke ihre Freiheit, Texte zu gestalten, durchaus ein, ist statthaft. Solches darf aus der Sicht Jettes gesagt werden, der Gestalterin ganzer Paletten verschieden kolorierter und gebauter Kugelschreiber. Diese taugen aufgrund ihrer Mannigfaltigkeit als Quelle zahlreicher Phantasien und phantastischer Schöpfungen.

Über diese Freiheit verfüge ich als Protokollistin, die streng darauf achtet, dass das Protokoll ordentlich geführt wird, nicht, auch wenn ich als Schreiberin über eine beachtliche Anzahl an Kugelschreibern und Füllern verfüge. Meine bescheidene Freiheit als Schreiberin besteht lediglich darin, nicht zu schreiben, welche Sorte Stift meine Hand führt. Ich schreibe ganz einfach und duldsam weiter über das, was an diesem Abend Ausserordentliches vor sich gegangen ist und an dem ich Teil hatte. Mein Bestreben genügt sich darin, das, was geschah, genauso und präzise wie nur möglich wieder zu geben, wie es ablief.

*

Deine Farbkollektionen von Schreibstiften in Ehren. Aber, welches Krankheitsbild werfen sie buntscheckig auf das eine der drei noch nicht dar gebrachten Desserts, so dass es aus der Buntheit der beiden übrigen wohltuend kristallklar heraus sticht und gleichzeitig auch an das glanzlose, matte Braun der Marone mahnt; das Stück auf diese Weise sich in seiner Einmaligkeit von der schlichten Durchschnittlichkeit der beiden andern abhebt, die durch die Wiederholung ihres Glanzes im Anderen und somit durch die Gleichsetzung ihrer solcherart duplizierten Schönheit gegeben ist? Dieser etwas bös formulierte Einwurf stammt von Welm. Sobald ich die angelobten, tollen Schreibstiftvariationen auf die Gesetzesmässigkeiten des Schachs anwende, setzen diese alle Regeln ausser Kraft, für welche das Schachreglement rigide und unbunt einsteht. Mit deinem Reden billigst du stillschweigend und begibst dich selbstgefällig auf das Niveau, das in der Regel unbedarfte Kinder über ihren wunderprächtigen Einfallsreichtum bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Schachspiel für sich setzen, fährt Welm mit seinem groben Geschütz weiter.

Fortsetzung

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