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Die draussen stehen, wollen hinein. Der Druck auf den eigenen Drang nach Innen ist gross. Welches Innen? Das eigene? Das fremde? Das ersehnte? Was aus sich heraus will, geht vorwärts. Meidet die Öffnung, die Öffentlichkeit nicht. Drängt, zurück gelassen, gelassen vorwärts. Aber unnachgiebig. Ans Schaufenster. Guckend, herein, als skelettiertes Gesicht. Medikamentengetränkt aufgebläht. Aufgeschwemmt, der Kalorien wegen geplagt.
Der verliert von Krebs das Haar. Der andere auch – wegen niedergeschwiegenen Augen. Dem fehlt das Geld zum Gebiss. Der andere kennt keine Beisshemmung und wurde zurück gebissen. Das Gesicht trägt die Wunden bitterer Niederlagen. Im Keim erstickte Hoffnung hinterlässt Spuren. Verpasster Geburtstag. Verpatzte Geburtsfeier. Die Amputation eines Beines, eines Gelenkes. Ein Sprengsatz zerplatzte. Menschen gehen auf entnervten Gliedern. Gehen? Nein! Kommen! Hinkend, humpelnd, lahmend, hungrig, zahm, aufdringlich. Wer das alles sieht, weicht zurück. Erschauernd, verschreckt, fröstelnd, aufgrund der Kälte der Forderung, die vorsichtigen, frechen, kühnen Schrittes auf das Schaufenster zu tritt.
Frenetisch zurück weisend, was draussen heran tritt. Klopft. Pocht. Schlägt. Nur nichts wissen, nur nichts ahnen. Türe zu. Eine fremde Welt tritt heran. Das Schaufenster bietet Schutz. Uns. Nicht vor den Blicken. Aufgestautes Wissen in Wahn verwandelt: Alles das blickt zum Fenster der Feierenden hinein.
*
Wladimir hat sich nach seinem Sechserwurf den Maronenpudding garniert mit Früchten, Vladidir einen leicht frechen Blick zu werfend, geschnappt
Den hätte ich auf gern gehabt, bemerkt Nadja. Der wabbert so schön. Der hätte besser zu mir gepasst als zu deinem muskulösen Knochengestell, so schmal du auch daher kommst.
Nadja, spricht nicht zu viel, es geht um das Dessert. Es wartet darauf, eiligst gegessen zu werden. Du hast noch keins. Ich auch noch keines. Wir beide müssen zusammen halten, damit wir an dieser Tisch-Demokratie doch noch auf unsere Kosten kommen und uns nicht in ganz demokratischer Art und Weise das Dessert vorenthalten wird, meint Arigia und ergänzt: Ich hätte nie gedacht, dass ich derart politisch sprechen kann. Aber wenn es um dein Dessert geht, dann lasse ich alle Kleider fallen und werde politisch. Ich stehe auch nackt für dein Dessert ein.
Was sticht den Würfel aus: Die nackte Arigia oder ein Dessertstück?
Arigia, als Nackedei in ihrer vollendeten Schönheit auf einem Dessert liegend, bringt jeden Würfel zum Schweigen.