zxg Opfer
Sie werden selber zur Lunge des Tunnels. Dieser zum Gerippe, welches die Lungen zusammen drückt. Ein befreiendes Aufatmen, der Versuch eines mächtigen Freischlags misslingt. Das Ende fährt weit weg. Der Tunnel bildet den Körper, der seine Beute nicht frei gibt, sondern sich in Verzweiflung fest um diese schliesst. Festklammert, als ein Skelett, das nur aus gefühlslosem Stein besteht. Die Menschen erstarren. Verfolgt von der Erinnerung an ein verlorenes Paradies, das draussen geblieben ist und den vorwärts eilenden Zug in die Tunnelröhre entliess.
Von den Wänden tropfen Tränen, netzen das Glas, durch das die Aussenwelt als schattenhaftes, unwirkliches Gebilde herein schaut. Ihr Blick geht tief. Das lange, schwarzgraue Auge der vorbei flitzenden Tunnelwand spult den Film des eigenen Lebens ab und deckt alle Enttäuschungen auf. Beim Flug schwärmen die eignen Gedanken durch das Bordfenster in die ungeheuer weite Leere draussen vor der Tür. Die Träume und Wünsche verlieren sich im fernen Horizont. Wenn nur jemand unter uns sitzen würde und ein Trauerlied zum Ton einer Gitarre anstimmte. Ich weiss nicht, warum euch niemand sagte, ihr sollt nicht in den Zug steigen. Ich weiss nicht, warum ihr in die Luft steigt. Ich weiss nicht, warum ihr euch kontrollieren lassen wollt. Hier werdet ihr gekauft und verkauft. Die Räder drehen ihre Runden, während meine Gitarre leise weint. Ich schaue euch an. Alle, die ihr aus Fehlern nicht lernt. Ich schaue euch alle an, deren Verstand vor sich hin schläft, und schlage meine Gitarre. Wenn, du, Reisender, auf dem gegenüber sitzenden Polster sitzest und zurück in Richtung blickst, aus welcher der Zug kommt, der dich her gefahren hat, dann bist du von Glück erfüllt.