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Die Alignements stellen deutlich und klar das Bemühen dar, sich von der Kreisform und alles, was sie beinhaltet, quasi zu entfernen. Dieses Wort „quasi“ weist natürlich auf die unsichere Grundlage hin, auf welcher diese Analyse basiert. Schriftliche Quellen zu den Absichten, welche die Erbauer von Carnac hegten, gibt es nicht. Nur die über zweitausend Menhire erzählen davon, was die Menschen von damals beabsichtigten. Jeder Menhir ist ein Buchstabe. Zusammen bilden sie das Buch, in welchem es heute nach bestem Gewissen und Wissen zu lesen gilt.
Liegt vielleicht in der Überlegung zum Buch der Schlüssel, der das Geheimnis über Carnac öffnet? Gibt es neben den bereits genannten Elementen weitere, auf welche hingewiesen werden muss? Sicher, es gibt wenigstens noch eines: Die Abstände zwischen den Steinreihen. Die durchstrukturierte Aufstellung der Schaustücke weckt bei vielen Liebhabern von Paraden Bewunderung und Assoziationen. Sie mahnen ein Defilee an. Die selbsterklärten Fans einer monumentalen Felsbrocken-Openair-Aida-Oper können argumentieren, dass die Reihen weit genug auseinander standen, um zwischen ihnen Prozessionen durchzuführen; dies über vier Kilometer und zum Teil unwegsames Gelände hin.
Die gigantische Anlage lässt aber vielmehr den nun mit grosser Frechheit geäusserten Schluss zu, dass die Struktur des Denkens der Menschen von damals grundlegend war für den Bau der Menhirelinien. Die Menschen von damals gesellten zu einem ersten Menhir einen zweiten und entdeckten dabei, dass die so gebildete Linie weiter gezogen werden kann. Der Mensch tat das. Er konnte das tun, weil die Gemeinschaft von damals in der heutigen Bucht von Quiberon über genügend Kraft verfügte, um sich aus der Macht des Kreises zu befreien.
Die Führerin, welche den Touristen heute den Weg durch die Stätte von Carnac weist, wird vor der Reisegruppe die Vermutung äussern, dass die damalige Gesellschaft über bedeutende Reichtümer verfügte. Salz stellte im gewesenen Siedlungsgebiet des heutigen Frankreichs, weit im Binnenland drin, weit weg vom Meer, ein absolutes Mangelprodukt und damit ein begehrtes, grundlegendes Handelsgut dar.
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