sch-ach-zuv-ungenuegend

zuv ungenügend

 

Der Mensch von damals, welcher zu einer Zeit lebte, als eine erste, besondere Art zu denken sich langsam manifestierte, wird mit Sicherheit nicht darüber nachgedacht haben, was der Strich, den er auf den Stein zog, und die Punkte, die er ritzte, für eine Bedeutung hatten, so wie die Menschen von Carnac, als sie mit den Hinkelsteinen die Vertikale zu erobern begannen, jene Überlegungen nicht anstellten, welche von den Menschen von heute als Deutungen und Interpretationen geäussert werden. Das Denken von heute entspricht nicht dem Denken von damals. Die Prämissen standen zur Zeit der Menhire anders. Das Kind, welches in den Sand einen Strich zieht, tut dies nicht aufgrund von Überlegungen, die der Atomphysiker anstellt.

Mehrere zehntausend Jahre nach Blombos hinterliessen die Menschen in Europa ebenfalls Beweise gestaltender Kunst. Die Rede ist von den Malereien in Höhlen und auf Felswänden. Chauvet, Lascaux oder Altamira gelten heute als prähistorische Stätten, die mit Hunderten von gezeichneten Tieren uneingeschränkt die Bewunderung von Millionen von Besuchern auf sich ziehen. Konsequent sind die Tiere in grosser Schönheit gemalt. Einige abstrakte Zeichnungen, die aus Punkten und Strichen bestehen, verwirren die heutigen Beschauer mehr, als dass sie wie ansprechend gestaltete, ästhetisch ausgefeilte und mit hoher Kunstfertigkeit angefertigte Gemälde betörend und gleichzeitig beruhigend auf das Gemüt des Betrachtenden einwirken.

Ihr Renommee führen die drei genannten Höhlen im Süden Europas nicht auf die Striche und Punktnotierungen zurück. Die handwerklich hervorragend und geschmacklich berückend ausgearbeiteten Abbildungen von Tier und Mensch unterscheiden sich wesentlich von der Hinterlassenschaft jener Menschen, welche in den Stein Strich und Punkte schlugen und somit ein erstes Zeichen denkerischer Leistung setzen, in einer Hinsicht. Im Gegensatz zum abstrakten Kunstwerk aus Südafrika, das heute im Naturhistorischen Museum in Big Apple ausgestellt ist, bilden die Höhlenmalereien konkretes Leben ab: Tiere, Jagdszenen und Menschen. Er zeichnete diese Wesen derart präzis, dass sie auf den bemalten Wänden als solche erkennbar sind und einer ganz bestimmten Gattung zugeordnet werden können. Die Maler bevorzugten grosse Tiere, um sie abzuzeichnen.

Die Frage ist natürlich verwegen, ob der Mensch von Carnac seinesgleichen kannte, der von der Kunst der Höhlenmenschen im Süden des Landes wusste. Eine weitere Frage, die unbeantwortet bleiben wird.

Wissenschaftlich gesichert ist, dass die Höhlenmalereien um einen deutlichen Zeitfaktor älter sind als die Menhire.

Fortsetzung

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