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Hingewiesen werden darf aber dennoch auf den Umstand, dass auf der grobschlächtigen Skala der Menschheitsgeschichte Khambat und Carnac zeitlich nicht so sehr weit auseinander liegen. Vielleicht einige tausend Jahre.
Über den Ort Khambat weiss man heute sehr wenig, über das damalige Carnac ebenso viel. Beide Orte zeigen freilich auf, dass dort etwas gesellschaftlich Bedeutsames vor sich gegangen ist. Khambal liegt weitgehend unerforscht unter dem Wasserspiegel. Carnac und Umgebung bieten für die Touristenscharen deutlich sichtbar eine Häufung megalithischer Stätten imposanten Ausmasses. Der indische Ort und sein Pendant in der Bretagne stellen Grossbauwerke dar.
Grosses Erstaunen lösen bei den Besuchern von Carnac die sogenannten Alignements aus, die beeindruckenden Reihen von über 2000 Menhiren. Doch, noch bevor in diesem Traktat im Zusammenhang mit Khambat die Reise in die nächsten Überlegungen weiter geführt wird, muss über die Ordnung in einem anderen Zusammenhang reflektiert werden.
Die Geschichtsschreibung, vor allem die Archäologie, deutet mir Vorliebe vieles, von dem, was sie beobachtet, analysiert und wiedergibt, auf den Tod hin aus. In dieselbe Bresche soll nun ebenfalls hinein geschlagen werden. Und darum sei die Ordnung einmal mehr herbei zitiert. Sie muss wieder einmal gerade stehen für das, was beim Menschen eine eigene wichtige Bedeutung hat. Die wenigsten Menschen, sofern sie bei gesundem Menschenverstand sind, halten es in einem völligen Durcheinander aus. Verharrt man länger in einem solchen, wird man irr. Wenn man sich in einer derartig desolaten Lage befindet, dass man die Dinge um sich herum nicht mehr in Ordnung zu bringen vermag, dann macht das krank. Die Kräfte zehren am eigenen Leben und schöpfen sich mit der Zeit auf. So auch der Tod. Eine einzelne Leiche wird nicht „geordnet“ beigesetzt. Möglicherweise wird das Grab nach einer Himmelsrichtung oder einer wichtigen Stätte wie etwa einem Heldendenkmal ausgerichtet, um so dem Tod doch eine Ordnung abzuringen und ihn nicht als Allmächtigen, als einen alles abschliessenden Fakt hin zu nehmen.
Der Menschen richten seit Urzeiten und in den meisten Kulturen Friedhöfe ein. Die Mauern, Gitter oder anderen Abschrankungen, welche als Umzäunung benutzt werden, dienen nicht nur dazu, die Gräber vor den wilden Tieren zu schützen. Die klar abgesteckten Grenzen schaffen einen Raum, der dank seiner Abmessung in der Weite der Landschaft eine Intimität darstellt, die als Stube für die Bestatteten in einer gewissen Weise an eine häusliche Einrichtung, an das eigene Heim erinnert, in welchem man gut behütet lebte.
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