sch-ach-zta-Deckeneinbruch

zta Deckeneinbruch

 

Wir zeigen uns folgsam wie Lämmer.

Der Weg geht auf, weitet sich zum Tisch.

Nicht verschweisst, der Deckel, obenauf, davon gehen wir aus, nicht wie eine Sardinenbüchse, könnte man sagen: Der lässt sich leicht entfernen.

Die beiden Herren tragen den Schrein herein, den unsere Neugier gross gemacht hat.

Das, was herein gebracht wird, entpuppt sich tatsächlich als etwas von nicht zu ansehnlicher Grösse. Der erste Eindruck wird gestraft.

Die beiden Träger positionieren ihre Last in die Mitte des Tisches und ziehen anschliessend die Tragbare unter dem Objekt unserer Begierde weg. Der Deckel und die Grundplatte bleiben unser.

Kurt Schuster macht sofort deutlich, dass der „Deckel“ nicht angerührt werden darf. Weder von uns, noch von den beiden Herren, die sich darum nach verrichteter Arbeit mit ihrem Traggestell auf und davon machen. Die Traghilfe wird draussen im Wagen verstaut, die Hecktür zugeschlagen, die Herren steigen ein und das Fahrzeug verschwindet in schneller Fahrt, nachdem es durch den Fahrer geschickt in den Verkehr eingeschleust worden ist.

Kurt nimmt auch die weitere Organisation des Abends in die Hand: Wir sollen uns wieder setzen. Seine Anordnung befolgen wir.

Auf dem Tisch befinden sich nun nebst Behälter der Würfel und die Gläser. Als nächste Aktion dirigiert Kurt Arigia und Gründer hinter die Theke. Sie bringen Dessertteller und Entsprechendes wie Besteck in Position auf den Tisch, ohne aber dieses neue Inventar vor den Leuten zu verteilen.

Uns ist allen klar, dass sich unter der Haube die ersehnte, lieblich lockende goldige Labsal verbirgt. Das Geheimnis wird bald aufgedeckt, die Platte entdeckelt werden. Wir sind gespannt darauf, was der einmal entfernte Deckel uns offenbaren wird.

Arigia und Gründer setzen sich und Kurt setzt, hinter seinem Stuhl stehend, zu einer Ansprache an.

Schon wieder so eine Ansprache! „Was versprochen ist, ist gehalten“, beginnt Kurt. Ich, die Chronikerin, gebe in etwas geraffter Form wieder, was der Herr Kurt Schuster in grossen Worten über das uns vorgesetzte Nachgericht verkündet, das „in der Mitte vor uns liegt“. Ich will mich kurz halten und der Rede langen Sinn zeitlich etwas komprimieren, denn das Dessert soll nicht alt werden. In einer leicht wolkigen Sprache führt er uns in die nächsten Schritte ein, die uns den „Speiseabklang“ eröffnen sollen, und kündet an, dass der Würfel in der Angelegenheit eine wesentliche Rolle spielen wird. Dessen sollen wir uns kundig sein. Nicht, dass Kurt nun diesen Würfel in die Hände nimmt und ihn wieder auf den Tisch fallen lässt, damit er uns irgendeine Zahl von eins bis sechs Preis gibt, die uns als Code den Deckel von der unten liegenden Schale weg sprengt oder dann diesen Deckel behutsam von seiner Schale weg lüpft, als wäre er ein Hut, der scheu eine Glatze entblösst. So ungefähr erklärt Kurt das weitere Vorgehen und fährt fort: „Unsere Glatze wird selbstverständlich nicht kahl sein und auch, wie es sich für eine Glatze gehört, keine Haare tragen. Vielmehr gilt die Glatze, die ich preise, als Grundlage für fünfzehn Stück Dessert. Das ist der ganze Inhalt der haarigen Geschichte, dich ich euch vorgetragen habe.“

Fortsetzung

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