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Nein, das ist nicht nötig. Das Dessert ist bereits auf dem Sprung hierher. Es wird jeden Augenblick aufgetischt werden. Der Würfel ist gefallen. Er hat jedoch nichts mit dem Zeitpunkt zu tun, der für das Auftragen unserer zweiten Speise bestimmt ist. Darum bin auch ich der Ansicht, dass der Würfel nicht durch ein Schachbrett ersetzt werden soll.
Aber Kurt, du hast gesagt, dass es kommt. Du spannst uns auf die Folter.
Ich habe angerufen. Rechtzeitig.
500 gr Keschde püriert gemäss Grundrezept
1 Orange (Blutorange geeignet)
¼ Liter Milch
250 gr Zucker
180 gr Butter
2 Eier (Mit Eigelb)
0.8 dl Halbrahm
50 gr Schokoladenstreusel
50 gr Puderzucker
Ein Gläschen Grand Marnier
7 gr Backpulver
1 Prise Zimt
1 Prise Salz
Butter, Milch, Mehl, pürierte Keschde mixen. Orange in kleinen Stücken beigeben. (Der dunkle Saft der Blutorange vermählt sich ausgezeichnet mit dem festen Braun der Keschde.) Salz und Zimt beifügen.
Geschlagenes Eiweiss, Zucker, Backpulver einziehen. Auch den Grand Marnier.
In Backform eingeben. Mit Eigelb glasieren.
Ausreichend backen.
Fertigen Kuchen erkalten lassen. Mit Schokoladenstreusel und Puderzucker dekorieren. Fertig.
Was mischt sich da eigentlich die ganze Zeit über mit Geschichten und Kochrezepten, die an diesem Abend nicht erzählt worden sind, in meine Chronik ein?
Was hast du gesagt, fragt mich mein Gegenüber Wladimir. Hat es etwas mit dem Dessert zu tun?
Ich muss natürlich verneinen und sage das auch. Dann schweige ich zum Thema Einmischung.
Der Einwurf dieses Rezepts hat mich völlig aus dem Konzept gebracht.
Jetzt spricht unsere Runde wieder von der Zahl Achtundsechzig. Wie sie auf dieses Sujet zurück gekommen ist, weiss ich nicht. Aber Kaspar führt das Wort und erzählt erneut etwas von Rebellion und Schönheit. Das hatten wir an diesem Abend schon. Also nichts Neues am Tisch. Kaspar wird sich hoffentlich nicht wiederholen, wie er sagt: Selbstverständlich werden schöne Menschen bei Reklamationen schneller ernst genommen als solche, die weniger mit Schönheit ausgestattet sind.