sch-ach-zsf-zaehlt

zsf zählt

 

Hier zu sitzen und nach draussen zu spinzeln ist trotzdem ein tolles und erhabenes Gefühl. Wir kommen uns vor, als sässen wir mit dem Champagnerkelch in der einen Hand, in der anderen ich als Nichtraucherin keine Zigarette, sondern ein knackiger Salzgebäckstängel, auf einer Couch und guckten hinüber in jene Welt, die uns beobachtet. Jene Welt, die uns um die Show beneidet, die wir abziehen. Jene, die hinein schauen und dann weiter gehen, weil sie nicht an ihr teilhaben können. Solche Macht über andere zu haben, vermittelt ein Wonnegefühl, auch wenn wir im Augenblick nicht mit Salzgebäck und Champagner um unseren leeren Tisch sitzen. Kein schwerer Eichentisch, der Macht ausstrahlt, sondern ein vulgärer Normtisch mit schmaler Tischplatte, mehr nicht, und wir darum herum.

Nicht einmal das Gemüsebouquet hat seinen Platz zurück in unsere Mitte gefunden.

Mit einem Mal ist alles ruhig. Kurt, den wir alle in unser Herz geschlossen haben, tritt heran. Er trägt eine grössere, weisse Schachtel herbei und stellt diese auf den Tisch. Die zierliche Box ist eindeutig zu klein, um ein grösseres Dessert zu fassen; auch nicht gross genug, um für jeden von uns mindestens zwei Pralinen bereit zu halten.

Pralinen also, heisst es am Tisch.

Nicht zu fest daran glauben, wir werden sicher enttäuscht.

Da bahnt sich wieder ein solch verrücktes Spiel wie mit dem Huhn an! Dort drüben steht eine weisse Schatulle. Sie wird sicher mit ins Spiel einbezogen werden.

Gründer wird gewiss mit einer Kiste in Weiss kommen und Arigia ihm mit einem Container folgen, der ebenfalls in Weiss gehalten ist. Wir müssen dann vermutlich, dem Beispiel der russischen Matrjoschka folgend, diese Behältnisse ineinander stecken.

Solange wir nicht russisches Roulette spielen, kann mir das gestohlen bleiben, was hier gespielt wird. Hauptsache, es gibt bald das Dessert.

Meine Damen und Herren, nur nicht schon wieder eine Aufregung! Hier folgt alles klaren Regeln.

Wird sich die Decke wieder öffnen?

Nur nicht vorgreifen. Alles hat seine Zeit.

Wird die Erde aufgehen und unsere Gedanken zum Huhn verschlingen, sodass diese geläutert als Dessertwein aus dem Höllenschlund heraus steigen, verwandelt in fünf Flaschen erlesensten Château d’Yquem 1er Cru. Denn das möge man bitte zur Kenntnis nehmen: Süsses lässt sich auch flüssig geniessen.

Fortsetzung

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