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Man soll die Welt nicht gemäss der eigenen Vereinsordnung und in Unkenntnis anderer Kulturen revolutionieren wollen, könnte eine der ungeschriebenen Regeln dieser Ordnung lauten. Eine andere: Die Möglichkeiten und Kräfte des Vereins dürfen nicht überschätzt werden.

Wenn aber einer doch eine Reise tut und sich trotz aller schlechten Erfahrungen mit der Welt nach draussen begibt, wie zum Beispiels Vereinsmitglied Henry Dunant, ja dann, dann muss man ganz genau beobachten, was draussen abgeht.

Oder wie der Andere, Bertrand Piccard, auch so ein Welscher, der die Devise der Zurückhaltung auf den Kopf stellt und mit einem Solarflugzeug – trotz der Widerwertigkeiten des Wetters – um die Welt fliegen will. Über das Sonnenlicht tritt er aus dem Schatten des Vereins ans Rampenlicht der Weltöffentlichkeit. Wie unverfroren!

Der Verein übt sich, sich selber treu, in vornehmer Zurückhaltung, um nicht öffentlich das Ausscheren des Mitglieds kritisieren zu müssen.

In unseren überschaubaren Dimensionen ist es relativ einfach, Ordnung zu halten, besonders dann, wenn es unter den Vereinsmitgliedern nicht zu viel Wechsel gibt. In der grossen, weiten Welt mit ihren vielen Leuten ist ein derartiges Ordnunghalten weitaus schwieriger.

Diese grosse, weite Welt tritt aber immer mehr und stärker zu uns herein. Der Andrang bringt die Ordnung erheblich durcheinander. Die Fensterscheibe droht zu brechen. Kopfstand macht nur schon die Kleiderordnung. Der freizügige und freche Minirock stösst auf den züchtigen, fusslangen Abaya-Rock. Krawatte und T-Shirt stehen in Konkurrenz zum Religions-diktierten Langbart.

Im Verein ändert sich derzeit die Physionomie der Mitglieder. Allmählich. Die Pigmentierung der Hautfarbe beginnt im Vereinslokal langsam zu variieren. Viele altgediente Mitglieder bereitet diese Entwicklung Mühe. Der Greisen-Verein bekommt Angst. Hat Angst. Er will Tür, Tor und Fenster schliessen. Auch von oben soll niemand herein kommen. Keine Drohne, kein Flugzeug soll Menschen bringen. Das Dach muss dicht bleiben.

Der greise Verein will keine neuen Mitglieder. Eher vergehen, als Fremdes zulassen. Der Verein der Greise will geschlossene Grenzen. Wer dennoch durch die Grenze stösst, wird verfehmt.

Dabei, Freunde, die Blutauffrischung hat längst begonnen. Die Allerjüngsten, nicht jene, die von Aussen frisch zum Verein hinzu stossen, sondern jene, die als neue Mitglieder direkt in den Verein hinein geboren werden, treten unvergrämt ihr Erbe an. Sie sind die Sprösslinge der sich mischenden Menschen verschiedener Herkunft.

Fortsetzung

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