zrq Leben
Keine Bange im Lande: Ordnung ist geruchslos. Das wäre noch was, wenn es im Lande stinken würde bei all der Ordnung, um welches manche grosse Land unser kleines Land beneidet.
In einem kleinen Land hat man Ordnung. Das hat man anderen Ländern, grossen Ländern, vor – wenigstens das.
Die Banken lieben die Ordnung. Jeder sitzt lieber auf einer sauberen Bank im Park als auf einer verschmutzten. So auch das Geld. Das ist ganz natürlich. Unser Land ist sauber, die Strassen sprichwörtlich sauber. Sauberkeit vermittelt das stabile Gefühl gesicherter Ordnung.
Niemand in unserem kleinen Land will, dass die Bänke entfernt werden und die Banken gehen. Der Ordnung wegen. Die Bänke und Banken bleiben. Das schafft Vertrauen. Dort, wo das Geld im Sicheren sitzt, will niemand die bestehende Ordnung ändern.
Kleine Länder sind auch einfacher sauber zu halten als die grossen. Das Geld verteilt sich nicht in die tausend Ecken, über welche ein grosses Land verfügt.
Die Ordnung findet sich im Detail.
Die Kaffeeportionen haben sich dem vorherrschenden Ordnungssystem des Landes angepasst. Sie sind grösser als jene im südlichen Nachbarland, aber deutlich kleiner als jene beim nördlichen Nachbarn, wo der Kaffee in grossen Tassen serviert wird. Dies gleicht unser Land mit dem Preis für die Portion Kaffee aus. Der Preis orientiert sich an der Präsenz und dem Gewicht der Banken und ist darum bedeutend hoch. Die hohen Preise bilden auf der Waage der Gerechtigkeit das Gegengewicht zu den kleinen Portionen.
Hier wird das vollendete Mittelmass gepflegt. Wir zahlen dafür gern den Preis.
Wie suchen den Ausgleich zwischen den verschiedenen Positionen. Politisch auch. Eingepackt in einer gut dosierten Ordnung. Das ist gut so. Um diese Fähigkeit beneidet uns die Welt.
sch-ach.ch 