zrc Geld
Danke, wir sitzen gut. Ich habe noch nie ein Dessert beim Gehen oder Laufen verzehrt. Ein solches Ansinnen, wie eine derartige Speise beim Wandeln einzunehmen, wie eine Pille, die man verstört und geheim vor dem Partybeginn schluckt, verstösst gegen Sitte und Anstand und auch gegen die Prinzipien des Vegetarismus. Vegetarisch isst sich sitzend am besten.
Der süsse Gastmahlabklang wird uns Beine machen. Denn er ist schlichtweg eine gelungene Erfindung. Er wird uns wieder auf die Beine bringen. Der dies verkündet, ist Gründer.
Das Dessert ist die schönste Nebensache der Welt, frohlockt Nadja.
Ja, und das Dessert wird garantiert, jetzt, wo der Schachgrossmeister gegangen ist, mit Zahlen zu tun haben, die uns Ordnung beibringen sollen. Wenn ihr diesen Gastmahlabklang nicht Zahlen beimengt und damit pfeffert, dann würde mich das sehr überraschen, bemerkt Arigia. Gepfeffert wird uns das Dessert wieder auf die Beine stellen.
Danke, mit Zahlen wolltet ihr schon den Körper von uns Frauen ordnen und über diese definieren, was Schönheit ist.
Das Dreigestirn von Huhn, Gans und Wachtel hat unseren Geist beflügelt.
Mein Gott, was kommt nach der Marone noch auf uns zu?
Ein Zahlenmeer, in welchem wir uns ganz befreit und unverhüllt baden können. Das ist wieder Arigia.
Zahlen. Nach dem Schachgrossmeister bildet dieser Vorschlag keinen grossen Wechsel.
Um die Zahlen zu verscheuchen, gibt es nur ein probates Mittel: eine Geschichte. Es muss eine neue Geschichte her.
Wer erzählt uns diesmal eine Geschichte?
Muss diese schon wieder von der Ordnung handeln?
Das will die Ordnung dieser Geschichte, sage ich. – Ich kann ja nicht die ganze Zeit still sitzen und memorieren, was gesagt wird, und es sich dabei bewenden lassen. Auch ich muss zuweilen sprechen.
Das Gesetz
Der Ort, wo der Ordnung zu ihrem Recht verholfen wird, nennt sich Gericht.
Es geschah einmal, dass ein Richter im Gerichtssaal eine ganze Familie vor sich hatte, über welche er Recht sprechen musste.
Die Eltern waren aufgeboten worden. Die Kinder hatten sich aber angeschlossen. Darum stand die komplette Familie vor dem Richter.
Folgende Begebenheit hatte sich ereignet, welche die Eltern mit ihren Kindern vor den Richter führte: An einem schönen Sommertag spazierte die Familie in Vollzahl durch einen öffentlichen Park. Alle waren gut gelaunt und glücklich. Vom Himmel herab schien warm die Sonne. Die Kinder spielten übermütig auf der Wiese Fangen und rannten dabei mehrmals über Wiesen, Gehwege und um Sitzbänke herum.
Da trübte eine alte Frau den Tag. Sie sass auf einer der Bänke. Die alte Frau verstand sich selber vermutlich als Dame und zierte sich etwas wie eine eingebildete Lady. Sie begann sich über die Kinder zu enervieren, welche die Ruhe im Park störten.