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Alle Menschen hatten nur Augen für die Büsten der beiden Frauen, den prachtvollen Unterbau, das lange, wallende Haar, die kecken Augen und die breiten Lippen. Mit einem künstlerischen Auftritt verdienten die beiden graziösen Ladies etwas Geld. In einem Lokal ohne Tadel standen sie auf der Bühne. Die Ausstattung der Bühne bestand lediglich aus einer Wand. In diese waren zwei Türen eingelassen. Zuerst trat nur eine der Frauen durch eine der Türen mit ihrem blitzenden Leib vor die Leute und verschlug schon allein mit ihrem Erscheinen den Zuschauern den Atem. Das Publikum spendete still Applaus. Die Frau verschwand wieder durch die Tür hinter die Mauer und kam unverhofft, zu zweit diesmal, getrennt jedoch, durch die beiden Türen zum Vorschein. Der stille Beifall verwandelte sich in einen lauten. Die Schönheit bedarf keines grossen Aufwandes, um Lob zu ernten.

Der Auftritt verwirrte die Leute sehr schnell, denn sie wussten nicht, welche von den zwei Schwestern welche war. Die eine konnte für die andere gehalten werden – und umgekehrt.

Indem der Mensch seinesgleichen – und das unterscheidet ihn vom Tier – einen Namen gibt, bringt er Ordnung in seine Reihen. Wenn aber die beiden Frauen aus den Türen traten, manchmal zu zweit aus der gleichen, dann fiel diese Ordnung dahin. Die Leuten sagten: Du bist doch diese. Dann antwortete diese: Nein, ich bin die andere.

So erging es auch etlichen Liebhabern, die am Künstlereingang auf die beiden begehrten Darstellerinnen warteten und deren Körper gern in Besitz genommen hätten. Aber wie das so ist: Die Schönheit lässt sich nicht einfach so einnehmen, auch wenn sie zu zweit auftritt. Die beiden Frauen wussten, wie sie sich mit viel Talent, das immer wieder zahlreiche Liebhaber herbei lockte, der wartenden Männer entledigen konnten. Zu zweit spielten sie mit Leichtigkeit die zahlreichen Liebeserklärungen aus, weil die beiden Schönen davon ausgingen, dass die vielen Liebesworte nur ihren Körpern galten.

Fortsetzung

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