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Gut gesprochen, Zahlenmeister! Die Ordnung, welche die Schönheit bestimmt, lässt sich sogar in Zahlen fassen. Neunzig, sechzig, neunzig. Dieses Verhältnis gibt die ideale Linie der Schönheit vor, den goldenen Schnitt der Frau, der uns die Männer hörig macht. Das sagt Kunigunde und ich weiss nicht, ob sie dies sarkastisch meint oder ironisch. Ich wage trotzdem einen kurzen Blick auf ihren Körper, auf die Hälfte, die der Tisch frei gibt, die Hälfte, die über die Tischplatte hinaus ragt. Der Schnitt scheint zu stimmen. Oben durch liegt sie in den Limiten.
Sicher, diesen Zahlen können für einen Abklatsch der Schönheit, wie er in der Geschichte von der Schönheit und dem Biest verwirklicht ist, heran gezogen werden. Ich denke aber, dass die Schönheit und die Ordnung als Gemeinschaft über das hinaus gehen, was Zahlen sagen können, meint Kaspar.
Heute Abend werde ich nicht viel Augenmerk auf die Zahlen legen. Sie sollen für einmal der Schönheit das Feld überlassen, meint Fussg. Ich bin nicht der Zahlen wegen hier, von denen ich genug im Alltag habe, sondern zum Zahlen. Über diesen Umstand sehe ich aber voll Neugier hinweg, weil es um die Ordnung der Schönheit geht, um ihr Ordnen, ihr Einordnen möglicherweise. Mich nimmt es schon wunder, in welches Fach die Ordnung die Schönheit legen wird.
Es ist völlig abstrus, Schönheit und Ordnung zusammen zu führen. Ordnung ist Sachlichkeit, Schönheit gehört in eine ganz andere Domäne, erklärt Kabar.
Die Zahlen an sich bilden das schlechteste Mass, um die Ordnung der Schönheit zu bestimmen. Zahlen sind zwar selber schön. Sie sind aber nicht geeignet, um als Schönheit auf die Schönheit selber übertragen zu werden, so dass die Schönheit als allgemein gültige Aussage abschliessend gewertet werde kann, philosophiert Kaspar munter darauf los. Die Schönheit, die jeden Tag auf der Strasse als Gemeinschaft der Menschen an uns vorbei defiliert, entzieht sich jeder Berechnung.
Die Schönheit ist ein Lagerhaus, das viele unterschiedliche Formen von Schönheit lagert. Man braucht nur hinein zu gehen und schon weiss man nicht mehr, welche von den Schönheiten die Schönste ist.
Die Ordnung, welche der Schönheit Raster setzen möchte, setzt aus. In der Geschichte über die Schönheit und das Biest weiss man, wer die Schöne ist und wer das Biest. Angesichts all des Schönen, das im Lagerhaus lagert, weiss man aber nicht mehr, was das Schönste und somit das Schöne ist, das alles andere an Schönheit aussticht. Weilt man hingegen lange genug in diesem Lagerhaus, dann erkennt man, dass alle Schönen zu Biestern werden, denn diese Schönen wollen die anderen Schönen ausstechen, sodass sie selber als das Schöne da stehen. Dieser Wettkampf macht aus den Schönheiten Biester.
Wenn man Ordnung in diese Schönen bringen würde, dann würden aus diesen Biestern wieder Schönheiten.