sch-ach-zgq-teuer

zgq teuer

 

Das Gleichgewicht hat uns an diesem Abend schon übel mitgespielt. Die Waage liess ihre Schalen einmal nach dieser Seite sinken, dann wieder nach jener. Mit der Marone fing es an. Dann kam die Gans.

Die Gans! Stimmt. Sie liegt vor uns. Zwar geteilt. Aber doch vor uns.

Was ist mit ihr?

Sie hat den Hunger in sein Gleichgewicht zurück gebracht!

Dann kam das Huhn!

Was ist mit ihm?

Es warf alles wieder aus dem Gleichgewicht!

Wie das?

Die Gans sollte uns den Hunger stillen, das Huhn zögerte das Mahl hinaus.

Die Wachtel?

Brachte Huhn und Gans ins Gleichgewicht. Man kann gar nicht mehr unterscheiden, was von denen übrig bleibt.

Also, was ihr da redet, ist völlig aus dem Gleichgewicht.

Schlicht Blödsinn.

Latte oder Stock, Ganz oder Huhn, das bleibt sich gleich. Hauptsache, alle an diesem Tisch wissen, wovon wir reden

Alle Wörter vermischen sich.

Der Plektarismus gewinnt noch mehr an Raum.

Der Gans ist es völlig egal, woran wir sie messen. Sie will verspiesen werden, was wir auch erledigt haben, bemerkt Fussg.

Meine Damen, ihr Lieben alle, dir ihr mit mir und Nadja die Gans geteilt habt und die ich noch immer teile, denn sie ist ohne Grenzen grenzenlos wunderbar zubereitet, so dass ich aufgrund meiner Unform, die mit der Uniform der Schönheit gar nicht Mass zu halten vermag, und zudem aufgrund der Unmenge an Fleisch, dass das Dreigeflügel offeriert, mit dem Essen zu keinem Ende komme, sondern gemeinsam mit Nadja über uns hinaus wachse, um der Gans Herr zu werden, von der noch Stücke auf unseren Tellern liegen! Meine Damen und Herren, die Gans, so wunderbar zubereitet, dass ich mir heraus nehme, noch ein Stück von der Platte zu nehmen, damit die absolute vermengende Vollendung des Geflügels in meinem Magen stattfindet! Ihr alle, meine Damen und Herren, ich verkünde hiermit, dass es Herr Schuster gelungen ist, die Gans, deren Rezept er mir mit schnödem Handeln gestohlen hat, nicht zu vermasseln. Das ist gar nicht so selbstverständlich, weil ich aus eigener Erfahrung weiss, mit welchem Mass die Gans zubereitet werden muss, masslos zubereitet werden muss, damit sie von sich gibt, was Herr Schuster aus ihr heraus gezaubert hat. Würde sie als Beispiel vermasselter Kochkunst, also als Mass aller Schlechtigkeit, derer ein Koch fähig ist, auf unserem Tisch liegen, dann hätten Nadja und ich nicht Hand an sie gelegt, sondern Messer und Gabel beiseite gelegt. Die ganze Diskussion über das Messen und ihre Einheiten, gibt mir aber recht in dem Sinne, dass ich für einmal und zwar nur dieses eine Mal, das Schach gut Beispiel gebend herbei zitiere: Wenn ein Schachgrossmeister hier auftreten würde, um uns Beine zu machen in der Diskussion über alles, was gesagt wurde, dann würde er als allererstes, wie es sich auf einem Schachbrett gehört, Ordnung in die Sache bringen. Kein Schachgrossmeister vermag in dem Chaos, wie es hier herrscht, zu spielen. Denn auch in der Schönheit ist Ordnung.

Fortsetzung

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