zdz schwere
Die Füsse sind in Bewegung. Tanz ist etwas, das alle Sinne betört, besonders wenn sich wegen der beidseitigen Berührungen die Reize, welche das Becken produziert, über den ganzen Leib verteilen.
Die beiden suchen sich auf dem Tisch in Position zu bringen. In welche ist unklar und auch der Sinn und Zweck, dem die gewählte Haltung dienen muss, entzieht sich unserer Kenntnis. Was aber unseren gefangenen Blick unabwendbar auf sich zieht, das ist das kesse Beinfleisch. Wohin blicken, um auszuweichen und schüchtern wie eine Jungfrau anderswo hin zu luchsen, wenn die Knie wenige Handbreit vor unseren Augen ihre Runden drehen?
Der seltsame Haustanz bietet einen Einblick in die Tiefen der Hausdame, weit unter deren Rock und somit einen Ausblick in jene Gegend, welche den Mann anzieht und seinem Blut und alles, was damit zusammenhängt, einen ungehörigen Auftrieb verleiht. Die Dame trägt unter dem Rock Stoff, den sie frech zeigt.
Ich senke den Blick. Ich finde den Anblick, der Einblicke gewährt, etwas peinlich. Die seidene Dreiecksstruktur, auch gestreift, waagrecht, nicht senkrecht, soll den Männern gefallen. Es soll ihnen bekommen. Als Frau gebe ich aber doch auch zu: Frauenbeine sind wirklich etwas Schönes, auch wenn sie wie im Fall Arigias vieles von dem schamlos preisgeben, was ansonsten schamvoll unter, mitunter enganliegenden Kleidern versteckt wird und den funktionellen Teil der geschlechtlichen Lust ausmacht. Kurz Sex genannt.
Solche Kleinigkeiten entdeckt man bei Gründer nicht. Der versteckt seine ganze Männlichkeit hinter Stoff, der zwei lange Röhren bildet.
Zum Glück sitzt meine beste Freundin nicht neben mir. Sie würde sicher bemerken, all diese sachlichen Beobachtungen passten nicht in ein Protokoll, welches das Wesentliche des Abends festhalten muss.
Auf das Fleisch des Anderen darf man allerdings blicken, auch wenn es mit Haut bedeckt ist. Der Körper des Anderen interessiert, besonders wenn so offensichtlich auf einem Tisch präsentiert wird. Wenn es schon eine vegetarische Marone sein soll, die man uns vorsetzen will, dann muss man das Fleisch geniessen, so lange man es vor Augen hat.