sch-ach-zck-burned

zck burned

 

„Geschäftsgeheimnis! Tischlein deck dich! Mehr darf ich dazu nicht sagen. Sonst drehen mir meine beiden Compagnons den Hals um, sie und er. Und das wollt ihr garantiert nicht, dass ich euch vor unserem Nachtmahl gevierteilt als Nachtmahr mitten auf diesem Tisch als Leiche zur Mahlzeit serviert werde. Ich will vielmehr mit meiner Dankesrede, die aus zeitökonomischen Gründen zugleich Begrüssungsrede ist, endlich zu einem Ende kommen. Alle eure Einwürfe, das ganze viele Reden, die ganzen Unterbrechungen führen nur dazu, dass ein Teil von uns die Gläser noch gar nicht von der Theke geholt hat. Das muss nachgeholt werden. Und zwar augenblicklich. Jeder muss in einer Hand ein Glas führen. Ich schlag nämlich vor, gebiete es sogar als die Autorität des Augenblicks und ohne dass mir meine geliebte und geschätzte Arigia dazwischen fährt, dass wir die Gläser ergreifen und auf die Frauen anstossen, trotz aller Einwände – und Wladimir und Vladidir diese Einwände für die Länge dieses Toasts vor die Tür stellen und mitziehen.“

Kein Widerspruch, dafür ein weiteres riesiges Durcheinander, einmal mehr an diesem Abend. Wen erstaunt’s?

Wes Glas wem in die falsche Hand gedrückt wird? Eine Frage, die zu vielen zeitraubenden Diskussionen Anlass gibt. Janie untersucht ganz genau ihr Glas.

Ich habe diese Janie heute Abend noch nicht selber kennen gelernt. Schlechte Präsentation der Gäste. Das werde ich diesem schwatzhaften Gründer bei Gelegenheit unter die Nase reiben. Wie soll ich über Janie, die bisher, in meiner Gegenwart die eher Schweigsame, schreiben, wenn sie mir nicht vorgestellt wird? Totales Versagen des Organisationskomitees, wie meine beste Freundin sachlich richtig bemerkt.

Ich wende mich direkt an sie, mit dem Einverständnis meiner besten Freundin, die mich begleitet.

Janie ist die Dritte von den drei Freundinnen, die durch das Los, gezogen aus Gründers geistigeigenem Topf, bestimmt wurde, um an dieser Soiree teil zu nehmen, genauso wie wir beide.

Janie teilt also, losgelöst von allen direkten, persönlich adressierten Einladungen, unser Schicksal. Auch sie traf draussen auf der Strasse das günstige Los, so dass sie hier herein, an diesen Ort eingeladen wurde, um am Gelage, das keines ist, teilzunehmen. Solches ist das Los jener, welche zwar nicht zur Kaste der Auserlesenen gehören, dieser jedoch beigefügt werden, um die Ränge zu füllen, sofern diese wie bei einer billigen Fernsehsendung nicht im vornherein gefüllt und gestopft wurden.

Dieser Abend soll aber nach dem Willen der Organisatoren mehr als billig werden. Das wird der Grund dafür sein, dass ich ausersehen wurde, die Chronik dieses Abends zu füllen, vielmehr zu schreiben. Ohne Chronik keine Bedeutung. Der Abend würde dahin fliessen wie viele andere vor ihm und vergessen werden.

Die Chronik hebt dieses Defizit auf und erhöht die Bedeutung des Lokals mit dem Namen Wasser, Wein und Frucht. Was beschrieben wird, erhält einen zusätzlichen Wert.

Fortsetzung

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