sch-ach-zbi-das

zbi das

 

„Also dann nicht. Scheint nicht auf dem Programm zu stehen. Aber auf diesem Tisch hat es wirklich genügend Platz, um zu tanzen. Das Orchester stellen wir auf die Bar. Das schafft Platz und Raum für die Beine.“

„Unterstehen Sie sich Herr, Herr Enger. Ich schätze Ihre Qualitäten über alles. Aber hier auf diesem Tablar wird ein Teil der Gläser aufbewahrt.“ Das ist wieder die Theke.

„Der Tisch“, fährt Fussg ungerührt weiter, „eignet sich vorzüglich zum Tanzen, sofern der Gemüsestrauss weggeräumt wird. Das Möbelstück wirkt stabil. Auf diesem hätten wir alle vier mehr als genug Platz.“

„Mein lieber Fussg“, meint Kaspar, „dieser Tisch ist für etwas ganz Anderes vorgesehen. Unser lieber Herr Schuster hat da etwas ganz Spezielles vor. Er will uns aber nicht sagen, was. Denn es ist nach wie vor ein streng gehütetes Geschäftsgeheimnis. Und ein solches gibt man nicht Preis, auch nicht unter Androhung einer Tanzparade auf diesem Tisch. Aber es riecht nach einem Braten, auch wenn man von diesem noch nichts riecht, nur hört.“

„Stimmt. Wo haben die nur die Küche versteckt, so dass man den Braten nicht riecht, sondern von ihm lediglich hört? Wenn man nicht den Gerüchen, aber den Gerüchten glauben schenken will, dann müssen doch hier von irgendwo her Gerüche kommen. Aber die Atmosphäre gibt sich geruchsneutral“, meint Fussg.

Kaspar, diesmal, zündet Kurt an: „Ja, den Braten würden wir riechen, wenn wir per Du wären und nicht auf Sie miteinander verkehren würden. Das Sie schafft einfach jene Distanz, welche den Gerüchen ihren Duft nimmt und diese als ein Nichts in der Luft schweben lässt. Herr Schuster, das ist, philosophisch gesehen, eine äusserst komplizierte Angelegenheit: Ein Nichts, das schwebt. Das Sie ist eine Seifenblase, die man platzen lassen muss. Ich bin mir sicher, diese Explosion würde unser Problem der Distanz und des Aromas, das keinen Duft ausstrahlt, auf der Stelle lösen. Auf diesem Tisch tanzen bloss Geister, die uns mit ihren Gerüchen den Duft der Marone nehmen. Ich will diese mit meinen Olivenkernen abschiessen. Die Kerne sind härter als die Oliven. Haben Sie noch welche, damit ich diese den Frauen offerieren kann und wir gemeinsam ein Wettschiessen auf die Geister anstimmen können. Wenn die Geister erst einmal weg sind, werden andere ihren Part auf dem Tisch übernehmen. Vielleicht Kastagnen? Kastagnetten, das wird es sein, was über diesen Tisch fegen wird.“

„Hier wird nicht geschossen. Auch nicht auf Geister. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es solche nämlich nicht. Und ich mache Sie darauf aufmerksam, dass dieser Tisch nur ein bestimmtes Gewicht aus hält. Auf diesem Tisch wird nicht getanzt“, verkündet die Bar, die fast so wirkt, als sei sie eine Truhe, aus welcher der Sprecher heraus lugt, so sehr duckt er sich, der Drittteilhaber am Lokal, vor den Gästen, die ihm zusetzen, dem Ärmsten. Er versucht uns klar zu machen, dass wir nicht auf den Tisch hinauf steigen sollen. Als ob wir das wollten! Der Herr schnallt irgendwie nicht, was hier abgeht, es gibt ängstliche Menschen, flüstert mir meine beste Freundin zu.

„Eh, ihr zwei, was flüstert ihr da?“, unterbricht Fussg meine beste Freundin.

„Wir Frauen dürfen wohl auch unsere Geheimnisse haben, wie dieser Herr“, versetzt schnippisch meine beste Freundin.

Fortsetzung

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