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Gründer Schnaptepürä überlegte, ob er einen Fragebogen ausarbeiten sollte und zwar sowohl zur Auswahl der Liköre und Schnäpse in seiner Sammlung wie auch zum angekündigten Gericht. Er brauchte sich nur ein paar geschickt gestellte und mit feiner Spürnase ausgearbeitete Fragen einfallen zu lassen. Literarisch verklärt und mit einer guten Spirituose begleitet war dem Ungetüm Marone beizukommen und wurde sie geniessbar. Was erst durch den Verstand fand, fand besser in den Magen.
Die Gäste mussten den erarbeiteten Fragebogen aber studieren und ausfüllen, bevor sie Gabel und Messer in den Braten steckten. Nach dem Essen und mit einem durch das Menü verdorbenen Verstand konnten die Gäste auf kluge Fragen nur dumme Antworten geben, welche die beiden anderen Gründungsmitglieder von „Wasser, Wein und Frucht“ nicht wieder zu Verstand brachten, derart verschroben war das kulinarische Angebot. Aber auch vor dem Essen ausgeteilt konnte der Fragebogen zu unliebsamen Resultaten führen, welche für Gründer Schnaptepürä nur einen Schuss in den eigenen Rücken bedeuteten, wenn er die beiden Anderen auf ein anständiges Menüangebot umpolen wollte.
Die Anrichte der Marone entsprach aus Gründer Schnaptepüräs Warte einem, wie er sich bei Gelegenheit ausgedrückt hatte, „Gewürg“. Den Einfall erachtete er als „wenig phantasievoll“ und in seiner Zubereitung als „äusserst verschwenderisch“ und zwar in einem derartigen Grad, dass selbst „Fleischesser“, zu denen er sich selber zählte, die Nase rümpfen würden. Wie sollte er all diese Einwände nur in einen Fragebogen packen?
Diese Überlegungen führten dazu, dass Gründer Schnaptepürä sich nicht voll und ganz hinter die nun verwirklichte Idee stellte, die dem exquisiten, aber durchaus einseitigen Angebot grundgelegt war. Denn nur eine Idee von Vielfalt zierte die Menükarte dort, wo nicht die Getränke aufgeführt waren, aber die Speisen. Ein paar wenige Brosamen mit Beispielen für kurzzeitige Hungerbändiger wie Chips, Nüsse oder Guacamol lagen verstreut über der Menüseite. Wie ein riesengrosser unappetitlicher Fladen jedoch thronte das Hauptgericht tonangebend und breit gespreizt zwischen den wenigen Speisevorschlägen.
Diese „schicke“ Speisekarte, so die beiden Anderen – auf Gründer Schnaptepürä wirkte sie lediglich „geleckt“ – sollte die illustren Gäste bei Laune und Stange halten und auch jene neuen Gäste, welche das „sagenumwobene“ Gericht selber versuchten wollten und sich darum bereits auf dem weltbedeutenden Netz der interkontinentalen Kommunikation in die hauseigene Warteliste von „Wasser, Wein und Frucht“ einschrieben