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yf Selbstverliebtheit

 

Verdutzt hielten die beiden Herren inne und erklärten dann, sie würden nicht verstehen, was sie meine. Sie führten zu dritt das Lokal, antwortete sie, wie man wisse. Buchhalter, meinte einer, sei wirklich nicht das, was das ultimative Gewürz zur Marone darstelle.

Der Gang des Menüs in den eigenen Magen werde ihn bezüglich der Buchhaltung eines Besseren belehren, entgegnete Arigia Wolgmut. Die beiden Herren, denen irgendetwas Schweres im Magen auflag, zeigten sich nicht überzeugt. Was man über diese Marone höre, grenze an Unverstand, nicht nur an das: an Unverschämtheit.

Arigia Wolgmut intervenierte: Die beiden wollten doch nicht etwa auch noch einen Diskurs über Vegetarismus hinlegen.

Nein, von diesem habe man an dem Abend wahrlich genug vernommen.

Auch wenn die Marone ein Kern sei, so etwas Nussartiges, so sei sie mit Sicherheit kein Fleisch. Im Übrigen, ergänzte der Eine: Zur Verbesserung der eigenen Kräfte gebe es nur ein einziges Rezept: weniger Spaghetti, mehr Fondue. Letzteres sei zudem wirklich rein vegetarisch, während Fleisch hingegen den Spaghetti in Saucen versteckt durchaus beigemischt werde.

Also fängt es doch wieder an, versetzte Arigia Wolgmut. Hier gibt es Salzstängel, die sind garantiert vegetarisch, sofern sie nicht in Speck eingepackt sind. Nach diesen Worten zottelte sie weiter. Im Lokal blinkten die Lichter und die Gläser. Alle waren glücklich, auch in ihrem Unglück. Dieses lag wartend draussen vor der Tür, abgestellt für die Dauer des Lokalbesuchs, umgeben von allen Sorgen, die das Leben begleiten. In diesem Lokal waren die Leute unter sich. Das, was draussen vor der Tür wartete, konnte ganz einfach warten. Die Polizeistunde klang noch genügend früh an.

 

***

 

Wehen III

 

Gründer Schnaptepürä erging sich währenddessen in eigenen Projekten, auch wenn er sich zu dieser Marone-Performance hatte überreden lassen, auch wenn die ganze Geschichte nun wirklich fast das Budget sprengte.

Verschwendungssucht! Das war das einzige Wort, welches ihm einfiel, wenn er daran dachte, welches Menü in seinem Lokal aufgetischt werden sollte. Wenn Arigia Wolgmut und Kurt Schuster zusammen spannten, dann hatte er das Nachsehen. Daran konnte er nichts ändern.

So etwas wäre ihm zu Lebzeiten Glyzinie SeEigels nicht passiert, sich in ein solches Verschwenden einzulassen. Nun, aber was soll’s, neue Zeiten, neue Sitten. Ob er seine Friedhöfe nach den neuen Trends ausrichten sollte? Verschwendungsfriedhöfe. Der Tod als Verschwendung.

Fortsetzung

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