xj Arbeit
Schlechte Presse, gar Spott, wirkte wie Sand im Getriebe des geistig unternehmungslustigen Institutleiters. Er wurde dann recht mürrisch. In solchen Fällen ging Kurt Schuster mit ruhigen Worten und dem gemütsbesänftigenden Ölfässchen durch den seelischen Innenraum des leidenden Vorgesetzten und besänftigte dort mit einigen Pinselstrichen das aufgeraute Getriebe des schnepfensskornschen Gefühlsleben, um so die lädierten Stellen wieder zu heilen und auf diese Weise zu sorgen, dass das ganze unternehmerische Gefüge des Forschungszentrums wieder reibungslos funktionierte.
Der Chef, „Er“, sass während des beruhigen Zuspruchs jeweils brütend über seinen Papieren und gab keinen Ton von sich, wich jedoch den Pinselstrichen nicht ganz aus – was gut war, nach Ansicht des Gehilfen. Denn die aufmunternden Worte wirkten immer wieder wie kräftiger Balsam auf die oftmals geschundene Atmosphäre im so oft von hartnäckigen Neidern öffentlich gebrandmarkten Forschungsinstitut.
An diesem Tag stand „Er“ aber ganz knapp vor Kurt Schusters Tisch. Mit seinem kräftigen „Stopp“ hatte der drangsalierte Assistent das Schlimmste verhindert. Das herangetretene Sturmtief hatte den Tisch nicht umgeworfen und so für verheerende Folgen gesorgt. Das wirkte wie Baldrian auf das Geschäft und das Experiment, dem das zerlegte Werkzeug dienen sollte.
Kurt Schuster liess seinem wagemutigen „Stopp!“ ein beruhigendes „Nun bleiben Sie mal cool und regen Sie sich nicht auf“ folgen.
Wilhelm Schnepfensskorns Gestalt ruckte, zuckte, fuhr auf, kerzengerade, der Bauch zog sich sichtbar ein, was ihm nichts an seiner Breite und Grösse abtat. Der Eigner bückte sich und griff mit den Worten an die Tischkante: „Wo haben Sie“ – „Schütteln Sie bitte den Tisch nicht, sonst fällt noch alles um!“ – „dieses entsetzlich unwissenschaftliche Wort Cool her? Ich wusste, dass Ihnen diese neue“ – „Den Tisch, bitte!“ – „Gesellschaft, in die Sie hinein geraten sind, nicht bekommt.“