xi geleistete
Kurt Schuster schrie erneut: „Stopp!“ Der Herr machte Anstand, sich zu drehen, vermutlich um dem Gehilfen jene Stelle zu zeigen, wo es gefährlich war, die Brille hin zu setzen. Der Herr gehorchte tatsächlich und hielt in seiner Bewegung inne.
Der Lehrling wusste jedoch um die Gefahr der Brillenbewegungen seines Chefs. Dass der Herr stolperte, geschah ab und zu. Die Brille vermochte nicht in allen Situation die schlechte Sicht des Meisters auszugleichen. Auch nicht nach hinten. Dem Famulus war es überhaupt nicht danach, dass der an dem Tag besonders schlecht gelaunte Institutsvorsteher das auseinander genommene Instrument zu Boden beförderte, weil „Er“ den Tisch touchierte, diesen aus dem Gleichgewicht brachte. Womöglich wären die Teile nicht noch mehr durcheinander geraten, sondern zum Teil auch noch zerbrochen und somit zerstört. Was das an Reparaturzeit bedeutet hätte! Der Gehilfe getraute sich nicht einmal daran zu denken. Der Wiederzusammensetzung des Gerätes hätte eine Reparatur vorausgehen müssen. Nicht auszudenken, wie „Er“ bei solcher Aussicht auf das Ende des Experiments gewettert hätte. Nicht auszudenken, welche Mühen solcher Bruch nach sich gezogen und zu welchem Geschrei der Verzug im Institut geführt hätte. Wertvolle Tage dauerten solche Instandsetzungen, Tage, die wirklich zu Besserem verwendet werden konnten. Gar nicht zu reden von der schlechten Laune des Chefs, die eine deutlich höhere Halbwertszeit als üblich aufwies und als jede Wiederinstandsetzung eines Geräts.
In solchen Zeiten schwebte der Niedergang über dem Institut. Da nützte alles Rumoren an den Geräten und jede Beschäftigungstherapie nichts. In solchem Zustand warf das Institut keine Lorbeeren ab. Gegen Aussen, gegenüber der Öffentlichkeit galt es zu schweigen, den Mund zu halten, den man auch im Inneren zu halten hatte. Wenn die böse Presse mitbekam, was drinnen los war oder eben nicht und dies nach Draussen trug, dann war drinnen unweigerlich der Teufel los. Das entsprach einem gefundenen Fressen für alle Zeitungsschreiber, welche als „Boulevard-Parasiten“ an der Berühmtheit Wilhelm Schnepfensskorn sogen.