sch-ach-wf-Botschafterin

wf Botschafterin

 

„Du bist sehr aggressiv“, bemerkte Gründer Schnaptepürä. Kurt Schuster hielt sich im Moment zurück. Die mit „Rigi“ angesprochene Dame meinte hingegen nun spitz: „Wenn ich so sitze, wie ihr es tut, dann kommen mir die Hämorrhoiden.“

„Das wäre nicht weiter schlimm. Die pflücke ich dir ab“, antwortete Gründer Schnaptepürä genüsslich und in grosser Schnelle, bliebt jedoch zur Dame auf Distanz.

Kurt Schuster blieb auf seinen Worten hocken. Er war unterdessen aufgestanden und stolperte wegen der überall herum liegenden Unordnung, welche uneingeschränkt über das Lokal herrschte, über die eigenen Füsse. Er wich einmal mehr einem quer liegenden Brett aus.

Der Frau augenblicklicher Schluss: „Den ganzen Gerümpel muss man auf die Strasse werfen. Ausmisten muss man das und zwar radikal und etwas ganz klar Neues schaffen.“

Kurt Schuster nahm wieder auf einem Brett Platz, still vor sich hin grunzend.

„Schrott, das ist es, was ihr beide schönen Gesellen bisher produziert habt.“

In das Kleinunternehmen der beiden Herren kam Bewegung. Wie aus schlechtem Schlaf erwacht, mit schwerem Kopf, taumelten jedoch die beiden geweckten Gestalten durch die Räumlichkeiten, erst gedacht, noch nicht physisch, weil sie, ganz prosaisch gesprochen, ständig mit den Füssen an den Brettern anstiessen, die den Boden in grosser Vielfalt zierten und in ihrem Durcheinander zahlreiche Variationen von Motiven zeichneten, die in keinem Zusammenhang zu einander standen.

Das Herumstolpern, wiewohl die Herren einmal standen, einmal sassen, brachten keine neue Ordnung in das werdende Geschäft. Eine grosse Betriebsamkeit entwickelte sich. Dabei wurde aber nichts anderes produziert, als ein noch grösseres Durcheinander unter den Brettern.

Auf Anordnung der resoluten Dame räumten schliesslich die beiden Geschäftsleute vorerst einmal die ungelegen gelegenen Bretter sowie die an ihren Kanten zerschlagenen Tablare in eine Ecke, so dass im Raum etwas Raum entstand, in welchem man nicht auf einer schwankenden Unterlage stand, sondern den soliden Boden direkt unter sich spürte.

Solcherart etwas zu Ordnung gekommen, wirkte der Ort auf einmal ganz ansehnlich. Eine Stelle wo man sich setzen konnte, ohne dass ein Gegenstand dem Sitzenden in den Hinterteil kniff, gab es zwar nach wie vor nicht. So musste auch die nächste Runde durchgestanden werden.

Fortsetzung

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Sch_ach

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s