uo Kleinanleger
So gesehen ist die Wiedergabe von spontanen Äusserungen in indirekter Rede präziser, als wenn diese spontan gesagt in direkter Rede notiert werden. Einerseits kann sich bei der Transkription vom Wort in die Schrift ein Fehler einschleichen. Ein Wort, wegen eines Ärgers etwa undeutlich ausgesprochen, erhält eine andere Bedeutung. Nützen würde es auch nichts, wenn sich sogar auf einer Tonaufnahme diese Laute überprüfen liessen. Sie müsste frei interpretiert werden und dies wohl zum Schaden der Person, welche selber Wert darauf legte, dass sie nicht genau verstanden wurde.
Zudem trifft die indirekte Rede besser den Ton als die direkte von dem, wie es gesagt worden ist. Die indirekte Rede erlaubt es, das Gesagte so zu umschreiben, dass das Gesagte in seinem Ganzen fassbar wird, der Ton stimmt. So kann beispielsweise das Knurren des Magens diskret als wiederkehrendes Motiv in ein wiedergegebenes Gespräch eingebaut werden. Bei der direkten Rede müsste der Erzähler hingegen grob in das Gespräch eingreifen, was das Gesprochene natürlich voll aus seinem Zusammenhang heraus reissen und als bösartige Einmischung des Schreibers in das Geschehen angesehen würde.
Wenn jetzt am Tisch über das Schach und seine Regeln gestritten wurde und dass diese im Gegensatz zu den strengen Anforderungen an die Präzision in der Wissenschaft ganz und gar nicht komplex und komplett wären, dann lag der Grund des Streites nicht bei Schach oder Wissenschaft, sondern in den angespannten Nerven, die aufgrund der leeren Mägen in Alarmbereitschaft standen. Den Espresso, der Wilhelm Schnepfensskorn schliesslich doch noch serviert wurde, hatte dieser in einem Schluck „wie einen Schnaps, der die Seele wärmt“, runter gestürzt.