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„Womit wir mitten im Thema versagende Forschung sind“, fügte Jette Pferd hinzu.

„Schlagfertig wie ein Politiker, das sind die Frauen.“

„Nein, das sicher nicht, ich spiele mit offenen Karten.“

„Das tun wir alle, werter Kollege.“

Am Tisch nebenan hatten zwei Herren in Anzug, die Krawatte sauber gebunden, das weisse Hemd überzeugend flach geglättet, Platz genommen. Der eine bestellte beim Kellner, der beim Anblick der beiden sehr schnell herbei geeilt war, ein Bier, der andere ein Glas Weisswein.

„Effizienter“, kam es am Dreiertisch zurück.

„Oh, Wilhelm Schnepfensskorn bewegt sich aufs Glatteis zu. Da heisst es aufpassen, dass man nicht wieder auf den eigenen Bauch fällt und danach nicht mehr aufstehen kann“, erwiderte der Dicke.

„Die Frauen müssen bei der Wissenschaft einhaken, damit diese nicht den Politikern die Schuld geben, wenn es mit diesen Wissenschaften nicht vorwärts geht. Diese hat völlig versagt, was Glyzinie betrifft. Da ging es nicht darum, als Mann eine Frau zu retten.“

„Herr Kollege, das Schachspiel ist nun einmal das schlechteste Beispiel für Demokratie. Das müssen sie trotz all unserer Differenzen einsehen.“

„Nicht Demokratie. Da verstehen Sie mich schlecht. Für gelebte Demokratie. Beide Parteien haben, wie sie auf diesem Brett vor uns beobachten können, die gleichen Chancen und Rechte. Trotzdem wird nur einer Sieger. Warum? Weil der eine seine Chancen besser auszuwerten weiss. Knallhart wie in der Politik.“

„Ich habe schon gesagt, dass es mir sehr Leid tut, was dieser Frau geschehen ist. Und das sage ich ohne ironischen Unterton. Die Wissenschaft vermag aber nun einmal nicht, Berge zu versetzen“, versetzte Wilhelm Schnepfensskorn.

„Ein Wissenschafter darf nicht mit Scheuklappen durch die Welt gehen“, entgegnete die Frau. „Es tut ihm gut, wenn ihn eine Frau aufrüttelt. Die Einsamkeit ist eine schlechte Ratgeberin.“

„Oh, aus dieser will ich mich nicht heraus reissen, indem ich Kabar in die Quere komme.“

„Das Wissen, mein Kollege, lassen Sie ausser Acht. Das Wissen weist den Chancen den Weg. Sie haben wirklich ein sehr spezielles Verständnis von Demokratie. In diesem Spiel haben nicht alle Figuren die gleichen Rechte. Das sehen sie ja selber. Das Spiel operiert mit königlichen Herrschaften und Bauern, die geopfert werden dürfen, Türmen, die kämpfen. Sie werden mir doch nicht den Bären aufbinden wollen, dass ihre Partei neustens für den Standpunkt der Royalisten einsteht.“

Fortsetzung

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