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Weil die Dreiergemeinde am Tisch dem Geschehen auf dem Brett wenig bis keine Aufmerksamkeit schenkte, konnte niemand vom Tisch den beiden Anderen erklären, wie es zu diesem Allotria am und auf dem Brett gekommen war.
Kabar Extas versetzte darum: „Ein Orchester, ein gutes Bild. An das habe ich nicht gedacht, beim Schach. Beim Schachspiel hängt man anderen Gedanken nach als solchen wie einem Orchester, das die Begleitmusik spielt.“
„Unüberhörbar ist aber das Orchester, hier, an diesem Ort.“
„Ja. Wenn aber zwei Schachspieler gemeinsam ihre Kräfte messen, dann herrscht Ruhe. So etwas wie hier, das gibt es nicht, wenn sich zwei in einem geschlossenen Raum mit den beiden Farben gegenüber sitzen. Was die da bieten, das ist eine Karikatur von Schach.“
„Mir gefällt’s. Das wirft das Spiel gehörig durcheinander. Es wirkte geradezu kreativ, was da nebenan abgeht. Dem Schach steht eine grosse Zukunft bevor, wenn es aus seinen Verstecken dringt.“
„Jetzt wirkst du nach deinen poetischen Phrasen geradezu wieder eklig.“
„Man muss das Schach so nehmen, wie es ist.“
„Womit wir wieder beim Thema sind.“
„Aha, ihr beginnt euch wieder zu streiten“, warf Jette Pferd ein. Und: „Es ist wirklich nicht der Tag dafür.“
„Es gibt aber Dinge, die gesagt werden müssen.“
„Ah, ich habe dich wieder mal auf dem falschen Fuss erwischt. Das Schach ist ein heilig Ding.“
„So wie du die Sache siehst, ist das sehr einschränkend.“
„Auch beim Schachspiel muss die gesamte Bandbreite der Spielmöglichkeiten erfasst werden. Und dazu gehört das Orchester mit all den Misstönen, die es zu erzeugen vermag. Im Augenblick tönen sie geradezu missig.“
„Ja, aber das ist eine Verfremdung des Schachspiels. Schach spielt sich nicht im Orchestergraben. Es spielt sich in der Wirklichkeit ab.“
„Jetzt wird das Gespräch dramatisch, geradezu existentiell.“
Die Bemerkung kam von Wilhelm Schnepfensskorn.