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Ein ungeheurer Brocken von Mensch, unter den Bäumen von der Sonne schlecht ausgeleuchtet, selber ein Schatten unter Schatten, kam heran. Wilhelm Schnepfensskorn tschukelte in grösster Selbstzufriedenheit über den Platz und war sich vermutlich nicht gewahr, dass er mitten durch ein Schachspiel ging. Es mochte an der Brille liegen, die er nicht auf seiner Nase trug, die er jedoch in einer Hand hielt. Mit der anderen wischte er sich den Schweiss von der Stirn und schüttete ihn mit einem leichten Handschlag vom Handrücken auf den Boden neben sich.

Beim Durchstich des Schachs gerieten etliche Figuren ins Wanken. Alles, was mitspielte oder als strenger oder weniger strenger Beobachter das Spielfeld säumte, bemühte sich. Mit vereinten Kräften und unter Einsatz aller Hände verhinderten die beiden Spieler und zahlreiche Helfer das Schlimmste. Die Konstellation der Schachfiguren wurde gerettet, der Schaden hielt sich für den Augenblick in Grenzen.

Das Unternehmen gestaltete sich gar nicht so einfach aus Die Masse Mann bewegte sich träge, aber stet über das Feld, aber doch so langsam, als versuche sie die Figuren doch nicht zu sehr aus ihrem Gleichgewicht zu bringen, wenn sie an eine solche stiess. Trotz dieser möglicherweise gar nicht mit Absicht umgesetzten Vorsicht herrschte ein Gezetter und Gewetter von vielen Stimmen auf und um die Schachecke.

Ein Streit entfachte sich vor allem darüber, ob die schwankenden Figuren, welche von umsichtigen Umstehenden am Fall gehindert wurden, wirklich auf dem richtigen Feld belasse worden waren. Andere hatten schliesslich doch eine gefährdete Figur von ihrem Feld gerissen und dann, nachdem das Monster seinen Fuss wieder von diesem genommen hatte, wieder hingestellt – oder auf das Feld nebenan. Der Stoff für Diskussionen wuchs mit jedem Schritt des üblen Durchgängers weiter.

Wilhelm Schnepfensskorn pflügte mit grosser Verdrängung durch das Schachspiel, wie ein schweres Schiff, das sich den Weg durch eine schwere See bahnt und Hindernissen nicht ausweichen kann.

Fortsetzung

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