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ti Selbstververbrennung

Der Bären steht als Name über vielen Gasthäusern in der Region. Hätte es sich allenfalls um einen Löwen, einen König Ludwig, ein Le Saint-Germain-des-Prés, ein Brauhaus ohne Namen, den Pinguin zem Bier-Huus, Lipp oder die dreizehn Kantone gehandelt, die auf den Wirtshausschildern standen, wären Assoziationen zu anderen Gegenden entstanden, wo Wirtshäuser stehen. Namen und Bezeichnungen schaffen Beziehungen, Verbindungen zu Ortschaften. Ist es jedoch sinnvoll, Orte, Plätze, die in erzählten Geschichten vorkommen, in der wirklichen Welt zu verorten?

Solches kann ins Auge gehen, besonders wenn die Nennung des Ortes unverdient ist. Wie in diesem ganz bestimmten Fall. Wo die Konvivialität als Fremdwort und als veraltet angesehen wird; mit den Füssen getreten, respektlos kurzlebigen Wirtschaftsinteressen geopfert, Geschäftsinteressen untergeordnet wird, die lediglich auf Buchhaltung und kurzfristigen Überlegungen aufbauen.

Um solche Orte muss der Besucher einen weiten Bogen schlagen. Solches sagt sogar Boy Cott, der tief enttäuscht über diese Stadt ist, welche ein ganzes Sammelsurium an exquisiten und exotischen Restaurant aus jener Markthalle trieb und schmiss, die unter einer schmucken Stahlverstrebung und lichtdurchlässigem Glas in einer vom Strassenverkehr befreiten Gasse ganze Heerscharen von unternehmungslustigen und flotten Flanierenden vor Wind und Wetter schützte. Diese Ausgehzone mit vielen kleinen Ecken, Erkern und wohnlichen Winkeln fand die Gnade der Denkmalschützer nicht. Heute stellen diese allerlei überflüssiges Bauwerk, das nach ästhetisch und historisch undurchsichtigen Kriterien bewertet wird, unter Denkmalschutz. Doch die Markthalle wurde der Profitgier geopfert

In dieser Markthalle befand sich sogar ein ausgewachsener Platz, zwar ohne Schachspiel, aber dennoch klein und fein.

Boy Cott ging jeweils sehr gern in diesem Gewölbe etwas trinken. Das Angebot war gross, reich die Vielfalt und viele Gesichter ihm bekannt. Boy Cott verlor sich zuweilen auf den beiden Stockwerken im Markt der Möglichkeiten, wo er seinen Schaumwein trank und seine Freunde fand. Traf viele Freunde. Heute sind diese alle aus der Markthalle hinaus geworfen. Schade für die Stadt, Schande für die Stadt, denkt heute Boy Cott und macht einen weiten Umweg um den Ort, der die Freundschaft den Wirtschaftsinteressen einiger Spekulanten opferte.

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