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sm Mohammed

Wenn sich manchmal die Worte wiederholen, ist man zuweilen froh um diesen Widerhall in der Sprache, und vielleicht auch nicht ganz. Neue Worte bringen Unordnung in das gewohnte Ganze. Das Schachspiel zeichnet sich durch die streng geregelte Folge von Zügen aus, die in einem präzis geordneten Rahmen ausgeführt werden. Fremde Steine sind nicht zugelassen. „Variante: neme Turm ich sage dir next.“ – „Näiii! Ii schpiel u wais was i will.“ – „Schachmatt, Pierre gebe auf.“ – „Piääär, gebe auf.“ – „Gopfridschtutz, ufäler, u dä?“ – „Es kann passiere: statt studiere, shlafe.“ – „Pierre aufgeben! Pierre!“ – „Turm ziehen. Schach.“ – „Glaub mir Pierre, Schach geben mit Turm.“ – „Aha“ –“Bravo!“ – „Jetzt du verlieren Damen.“ – „Är, är, är, nemen mit Läufer.“ – „Er nämen mit Turm. Noch mal Schach.“ – „C’est pas possible. Quelle occasion net ratée.“ –“Jedes mol’s gliich. Am Aafang lauft nüüt u dä, uf ei mol – mischt.“ – „Jetzt ist gut, Pierre.“ – „Wi geht’s dir? Wi geht’s dir?“ – „Ich guet, jätzt.“ –“Jetzt, du bist matt, jetzt.“ – „Du bischt maaaat.“ – „Soli äche.“ – „Wie?“

Ganz anders die Musik, die das Spiel auf dem öffentlichen Spielfeld begleitet! Die Zuschauer wollen Schach sehen, hören, wie sich der Klang dazu entwickelt, durchmischt; sich mit Bekannten austauschen und sich vor allem nicht in Neues stürzen.

Ja, ganz anderes die Musik, die auf dem öffentlichen Schachfeld gespielt wird, weil sie den Widerwärtigkeiten plötzlich einfallender Störfaktoren schutzlos ausgeliefert ist: „Bekommt Läufer und Dame gegen den Turm.“ – „Ach ja.“ – „Läufer und Dame du nimmst für zwei Türme.“ – „If that play once ends i’d like –“ – „Oder matt?“ – „Ja maaaat.“ – „Neme, kein Angst. Schach.“ – „Kein Angst Pierre.“ – „Du hast matt.“ – „Der ist scho ganze Ziit auf Verlust gewesen.“ – „Zwei? geht’s dir?“ – „Solltest Mattposition ausnützen.“ –“Das isch immer so: Wänn nicht Matt geben, bekommst matt.“ – „Da!“ – „Ja, wi kannst du wäg?“ – „Oh, schlächt Pierre, aufgeben, Pierre, haha!“ – „Muesch angscht mache Pierre.“ – „Du verlierscht Dame.“ – „Uuuh!“ – „Das war einzige Chance zum Gelingen.“ – „Geht nicht egal was.“ – „Andere Seite.“ – „Kommt andere Turm.“ – „Genau.“ – „Er näme Dame.“ – „Yeahhähähä.“ – „Aufgeben! Aufgeben!“ – „Jo was?“ – „Wäge diese Schpiil.“ – „Das kann ich nicht glauben! Ohje jai je jai.“ – Houderlandsack.!“ – „Färtig. Färtig. Warum du nicht geben matt?“ – „Scheissee, näii.“ – „Was nai? Was kannst du mache?“ – „Iu.“ – „Balaa, balaa.“ – „Guet, Hans“ – „Now it’s our turn. Let’s go.“ – „Warum nicht matt?“ – „Wart schnäll Hans.“ – „What’s the shit, it’s going on?“ – „Ma non capisco niente. E un matt. Mi dispiache. La storia è finita. Quando lasciate il campo?“

War das ein Endspiel! Zur Unzufriedenheit aller gab es kein Matt, sondern eine Aufgabe. Die Musik des Nebenfeldes, jenes, welches das Schachbrett umgibt, hatte vermutlich das Spiel verdorben. Die Gesichter zogen sich auf allen Seiten in die Länge.

Fortsetzung

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