sch-ach-qa-schlaegt

qa schlägt

 

„Sie haben mich völlig richtig interpretiert und somit auch verstanden. Meine erste Art zu komponieren ist präziser.“

„Und entspricht eigentlich der wissenschaftlichen Annäherung an ein Kunstwerk. Ihr Weise zu arbeiten sichert den Wert der Qualität ihres Werkes.“

„Möglich, ich bin Künstler und durchschaue das Wissenschaftliche nicht. Aber es fällt mir auf, dass wir schon die längste Zeit unbequem an dieser Ecke stehen. Ich schlage vor, dass wir uns irgendwo hin begeben, wo es bequemer ist.“

„Damit bin ich einverstanden.“

„Was halten Sie von einem Kabarett?“

„Kabarett? Das ist doch so ein Ding – nein. Ich denke, an einem solchen Ort lassen sich keine soliden Gespräche führen.“

„Da gäbe es in der Nähe noch einen Kebabstand.“

„Nein, auch eher bachab.“

„Warum nicht einen Kebabstand?“

„Die sind eher sehr eng in der Auswahl von dem, was sie anbieten. Überall immer das Gleiche. Sie als Künstler müssen es besser wissen als ich der Wissenschaftler. Dieses mehrheitliche Einheitsmenü fördert die Phantasie wenig, welche in der Kunst eine bedeutende Rolle spielt. Ich will ihre Rolle für die Wissenschaft nicht herunter spielen. Aber wir Wissenschafter arbeiten schon mehr mit der Präzision als mit der Phantasie.“

„Da haben Sie auch wieder recht. Dort würden wir aber Zeit gewinnen, denn wir haben nicht die Qual der Wahl und müssen uns nicht durch ellenlange Menukarten hindurch lesen.“

„Das wäre ein Grund dafür, hin zu gehen.“

„Ich kenne in der Gegend noch eine freundliche Bar, in der manchmal live Musik gespielt wird. Das wäre unser Ort, passend zu diesem Abend. Wenn sie dort nicht spielen, können wir uns unterhalten.“

„Gelangte dort auch schon ein Stück aus Ihrer Produktion zur Aufführung?“

„Nein, das nicht. Aber ich bin nicht nachtragend, wir können trotzdem hingehen.“

„Akzeptiert. Dort steht es sich sicher besser als hier. Auf dem Weg dorthin können wir selbstverständlich unseren anregenden Gedankenaustausch weiter führen und unsere Ausführungen vertiefen.“

Seltsame Art zu komponieren.

Abgeschnitten, zerschnitten, geradezu amputiert. Dem Zeitgeist der Beschleunigung angepasst.

Da ist dem Kebab in der Türkenbude geradezu Unrecht angetan, wenn man ihm aus Zeitnot aus dem Weg geht. Das Komponieren, welches aus dem Zerhacken von bestehenden und vermutlich berühmten Musikstücken besteht, passt ganz in diese Argumentation des Zeitgewinns: Qual der Wahl, also nicht dorthin. Zeit gewinnen.

Aber dieser Kebab ist geradezu eine vollwertige Kost verglichen zu den amputierten Stücken, die Gründer Schnaptepürä Kurt Schuster zur Kost anbot.

Fortsetzung

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