sch-ach-ol-selber

ol selber

 

„Was nun denn schon wieder? Eine weitere DNA-Verseuchung?“

„Ein weiteres Untersuchungsobjekt, das Sie sich vornehmen können. Machen Sie sich dran! Verpassen Sie die Chance nicht!“

„Was denn’“

„Salz.“

„DNA-Träger?“

„Viel schlimmer.“

„Gibt es so etwas?

„Salz, Herr Schuster!“

„Ja?

„Salz, in eine Pizza zu viel eingefügt, ist das Schlimmste, was es gibt.“

„Inwiefern?“

„Sie haben keine Ahnung von der Heimtücke, die in einem Pizzaiolo steckt.“

„Heimtücke?“

„Herr Schuster, jetzt ist der Groschen gefallen! Ich weiss jetzt, warum Sie so dünn sind und geistig schmächtig. Sie erhalten zu wenig Salz. Ihnen kann ich nur anraten, dass Sie doch noch eine Pizza in sich hinein schieben. Ich werde mit dem Verzehr meiner Pizza zuwarten, bis Sie die Ihre erhalten haben. Salz, das müssen Sie nämlich wissen, ist eine ganz besondere und perfide Waffe der Pizzaioli gegen die Kundschaft, und damit bin unter anderem ich gemeint, der ganz besonders unter den Angriffen dieses Schnöseburschen leidet. Da versteht es sich von selbst, dass man an als Kunde mit derselben Härte kräftig zurück schlägt und den Wagen eines solches Knechts mit Wucht in eine Wand knallt.“

„Das verstehe ich nicht. Eine Überproduktion an freien Radikalen?“

„Warum bin ich so dick, Herr Schuster? Das hat nichts mit Ihren freien Radikalen zu tun, sondern mit dem Salz des Pizzaiolos. Der will nur, dass wir uns feist fressen. Aus irgendeinem Grund klappt das bei Ihnen nicht. Sie haben keinen Sinn für gute Küche. Vermutlich gehen Sie zu wenig oft aus, um zu essen, weil Sie Angst vor den anderen Menschen haben in der Annahme, sie benähmen sich frei wie die Radikalen. Sie kauen lieber am eigenen Ungewürzten. Wir aber, welche die Gastwirtschaft fitt halten, uns wird ganz übel mitgespielt. Wer einmal mit seinen Lippen eine Pizza geküsst hat, wird die Lust nach Ihr nicht wieder los. In diesen Pizzerias fügen die Pizzaiolos partout den Pizzen so viel penetrantes Salz bei, dass wir immer durstig sind und Wein auf Wein bestellen und eine Pizza auf die andere, um den Wein zu neutralisieren. Davon wird man nicht dünn. Man müsste jeden Pizzaiolo für dieses unlautere Gehabe gesondert bestrafen. Einen Wagen in eine Wand fahren, das genügt nicht. Einesjeden Pizzaiolos Wagen gehört in eine Wand gefahren. Die wollen nur, dass wir dick werden! Schütten Salz in die Pizzen. Damit wir dick werden!“

Wilhelm Schnepfensskorn begann sich sichtlich aufzuregen.

Kurt Schuster versuchte seinen Vorgesetzten zu beruhigen: „Bitte wechseln Sie wieder auf das S.“

„Welches S?“

„Von Pizzen.“

„Was glauben Sie, Herr Schuster, warum ich derart dick bin? Das reinste Opfer der Pizzaiolos. Und da soll ich auf das N verzichten. Ich habe einen ganz klaren Grund, um mich aufzuregen. Unverdorben bin ich, bis auf die Küche. Ein Hohn ist es, überhaupt hierher zu kommen.“

Fortsetzung

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